Nach dem erfolgreichen 9-Euro-Ticket im vergangenen Jahr kommt nun das digitale, bundesweit gültige Deutschlandticket zum Einführungspreis von 49 Euro monatlich, so haben es Bund und Länder Ende 2022 vereinbart. Der Bundestag hat am Donnerstag das Regionalisierungsgesetz geändert und damit den Weg für die Finanzierung des Deutschlandtickets frei gemacht.
Das Ticket kann ab 3. April 2023 im monatlich kündbaren Abo gekauft werden und ist ab 1. Mai gültig. Damit können Busse und Bahnen im gesamten Nah- und Regionalverkehr deutschlandweit genutzt werden. Ziel des Deutschlandtickets ist, den ÖPNV attraktiver zu machen und besonders Pendler:innen finanziell zu entlasten. Zugleich leistet es einen großen Beitrag für mehr klimafreundliche Mobilität.
Der Tarifdschungel wird gelichtet
Der ÖPNV ist derzeit durch eine undurchsichtige Tariflandschaft und kleine und kleinste Verkehrsverbünde geprägt. Für viele Menschen sind das zusätzliche Hürden, die die Nutzung des ÖPNV erschweren. Mit dem Deutschlandticket wird nun eine einfache deutschlandweite Nutzbarkeit geschaffen und der Tarifdschungel damit deutlich gelichtet.
Um die Finanzierung des Deutschlandtickets zu gewährleisten, stellt der Bund den Ländern 1,5 Milliarden Euro jährlich zur Verfügung. Die Bundesländer leisten ihren Beitrag in derselben Höhe. Falls Mehrkosten entstehen, werden diese im ersten Jahr hälftig zwischen Bund und Ländern aufgeteilt.
Ein Nahverkehr mit hoher Taktung
Über eine weitere finanzielle Unterstützung des ÖPNV werden Bund und Länder bis Ende 2024 verhandeln. Vor allem im Rahmen des im Koalitionsvertrag vereinbarten Ausbau- und Modernisierungspakts für den ÖPNV wird es in den kommenden Monaten darum gehen, wie das Angebot sowohl auf dem Land als auch in der Stadt nachhaltig ausgebaut und verbessert werden kann.
Die Ziele der SPD-Fraktion in diesem Prozess sind ein besserer, gut finanzierter und für die lokalen Bedürfnisse optimierter Nahverkehr mit hoher Taktung und auskömmlicher Finanzierung.
Deutschlandticket kann auch als Jobticket bezogen werden
Besonders wichtig war der SPD-Fraktion zudem, dass das Deutschlandticket künftig auch als Jobticket bezogen werden kann. Wenn der Arbeitgeber sich mit mindestens 25 Prozent beteiligt (12,25 Euro), gibt es zusätzlich weitere 5 Prozent Rabatt (2,45 Euro), so dass das Ticket für Arbeitnehmer:innen dann für 34,30 Euro monatlich erhältlich ist. Mit dieser zusätzlichen Entlastung wird für viele Menschen die Fahrt mit dem ÖPNV konkurrenzlos günstig.
Der Bundesrat wird sich am 31. März mit dem Gesetz befassen. Im Regionalisierungsgesetz ist festgelegt, dass den Ländern ein Anteil aus dem Steueraufkommen des Bundes zur Finanzierung des ÖPNV zusteht. Diese sogenannten Regionalisierungsmittel werden in erster Linie für den Schienenpersonennahverkehr eingesetzt.