„Die aktuellen Berichte über die geplante Umstrukturierung des Traditionskonzerns Thyssenkrupp geben Anlass zu großer Sorge. Es geht nicht nur um die Zukunft eines Unternehmens – es geht um weit mehr: um Stahl als Schlüsselprodukt der deutschen Industrie, um tausende Arbeitsplätze, um ganze Regionen und letztlich um die industrielle Substanz unseres Landes.

Stahl ist als Vorprodukt unerlässlich für fast alle deutschen Industrieunternehmen. Gerade in Zeiten wachsender geopolitischer Unsicherheiten wäre es ein strategischer Fehler, sich von Stahlimporten aus Drittstaaten abhängig zu machen. Die Bundesregierung sollte alles tun, um die industrielle Souveränität zu sichern.

Dafür braucht es jetzt eine klare industriepolitische Antwort mit einem wettbewerbsfähigen Industriestrompreis, Investitionen in klimaneutrale Produktionsverfahren und gegebenenfalls staatliche Garantien, wenn nationale Interessen berührt sind.

Zugleich fordere ich das Management von Thyssenkrupp auf, sich klar zum Industriestandort Deutschland zu bekennen – und zur Verantwortung gegenüber seinen Beschäftigten. Wer von staatlicher Unterstützung profitiert, muss auch Verantwortung für die soziale und wirtschaftliche Stabilität unseres Landes übernehmen.“