"Es ist offensichtlich, dass Tennet als Netzbetreiber überfordert ist. Dem will Bundeswirtschaftsminister Rösler dadurch begegnen, dass er Tennet (und andere private Netzbetreiber) von Risiken freistellen will. Dies sollen die Stromkunden und gegebenenfalls sogar die Steuerzahler ausbaden. Tennet selber darf dann, befreit von Risiken, trotzdem eine Rendite von 9% behalten. Das ist die teure Konsequenz der "Privat vor Staat"-Ideologie von Herrn Rösler, der gleichzeitig seinen Kampf gegen einen dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien wie Windenergie an Land und Solarstrom fortsetzt.

Die richtige Konsequenz aus den Verzögerungen beim Offshore-Ausbau und für die Kostenfrage liegt auf der Hand: Die öffentliche Hand sollte an den deutschen Übertragungsnetzen beteiligt sein, dann ist die Finanzierung gesichert und die Renditeerwartungen können niedriger sein. Die Einnahmen aus den Netzentgelten würden dafür sorgen, dass es kein Verlustgeschäft wird. Die SPD hat bereits in der Großen Koalition bis 2009 eine Deutsche Netz AG bei Beteiligung des Staates vorgeschlagen. Es wird Zeit, dass die öffentliche Hand direkten Einfluss auf die Entwicklung erhäIt, denn sichere und bezahlbare Stromversorgung gehört zur Daseinsvorsorge in einem modernen Industrieland."