Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten über 15 Millionen Kinder weltweit als Hausangestellte. Viele davon sind Mädchen – vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern. Körperlicher und sexueller Missbrauch sind an der Tagesordnung. Eine staatliche Kontrolle findet nicht statt. Damit muss endlich Schluss sein. Das im Jahr 2011 beschlossene ILO-Übereinkommen Nr. 189 über menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Hausangestellte, in dem das Verbot von Kinderarbeit ausdrücklich aufgenommen wurde, bietet dafür eine gute Grundlage. Auf Druck der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen und der Gewerkschaften hatte die Bundesregierung das Übereinkommen endlich dem Deutschen Bundestag zur Ratifizierung vorgelegt.

Die SPD-Bundestagfraktion fordert die Bundesregierung darüber hinaus auf, jetzt nicht – wie so oft – die Hände in den Schoß zu legen, sondern aktiv die Beendigung von Kinderarbeit in privaten Haushalten weltweit voran zu bringen. Wir erwarten, dass sich die Bundesregierung auf internationaler Ebene nachdrücklich dafür einsetzt, dass möglichst viele Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer das ILO-Übereinkommen 189 ratifizieren, in nationales Recht übertragen und auch faktisch umsetzen.