Hiltrud Lotze, zuständige Berichterstatterin:

Heute hat die SPD-Bundestagsfraktion ihre Zustimmung zum Bau eines Freiheits- und Einheitsdenkmals in Berlin bekräftigt. Am Donnerstag wird dazu ein Antrag im Plenum verabschiedet.

„Der Fall der Mauer und die Wiedervereinigung waren in Deutschland lange Zeit undenkbar. Durch den Mut, die Ausdauer und den starkem Willen der Menschen in Ostdeutschland wurden sie Wirklichkeit. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene kennen diese Zeit nur noch aus Erzählungen. Für sie ist ein Leben ohne Mauern selbstverständlich.

Doch das ist es nicht. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit brauchte und braucht auch heute noch Menschen, die für sie einstehen. Dafür steht das Freiheits- und Einheitsdenkmal, das nun auf der Berliner Schlossfreiheit realisiert wird. Das Denkmal stellt eine Waage dar, die sich entweder in die eine oder in die andere Richtung bewegen kann – wenn sich genügend Menschen finden, die diesen Weg gemeinsam gehen wollen.

Vor dem Berliner Schloss, dem geplanten Standort für das Freiheits- und Einheitsdenkmal, haben sich wichtige Ereignisse deutscher Demokratiegeschichte abgespielt: die Revolution von 1848 mit den Barrikaden am Berliner Schloss und das „Hut ab!“ des Königs, die Protestzüge der Novemberrevolution 1918 /1919 und die Demonstrationen der Bürgerinnen und Bürger der DDR vor dem Palast der Republik gegen die SED-Diktatur. Ein Freiheits- und Einheitsdenkmal steht deswegen gerade hier genau richtig. Bestechend ist die Umwidmung der Schlossfreiheit auf der das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, eine Huldigung an einen Kriegskaiser stand, zu einem Denkmal, das Freiheit und Demokratie feiert. Das ist genau das richtige Denkmal zur richtigen Zeit.

Neben Berlin hat Leipzig bei der friedlichen Revolution eine tragende Rolle gespielt. Auch das würdigen wir mit unserem Antrag und bestätigen damit unsere Unterstützung für einen weiteren Gedenkort vor Ort in Leipzig.“