Die EZB sieht erhöhte Risiken für die Wirtschaft, die OECD warnt vor einem Absturz der Konjunktur, der Dax ist im Keller, die Inflation steigt - aber Kanzlerin Merkel sieht tatenlos zu. Ihr fällt nichts anderes ein als ein neuer Energiegipfel. Die Kanzlerin und ihr Wirtschaftsminister Rösler unternehmen nichts, um den Konsum anzukurbeln. Sie setzen auch keine Investitionsreize. Ein gesetzlicher Mindestlohn würde sehr schnell die Binnennachfrage stärken und so die Exportabhängigkeit der Wirtschaft teilweise ausgleichen. Eine steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung, im Koalitionsvertrag vorgesehen, würde Innovationen und Investitionen vorantreiben.

Die Energiewende hat besseres als eine Fortsetzung der Gipfel-Inflation verdient. Überfällig sind klare Konzepte, wie die Energieversorgung ohne Atomstrom klappen soll. Kanzlerin Merkel hat schon mit der Ethikkommission unnötig Zeit verschwendet. Seit der Energiewende schlägt die Stunde der Ingenieure und anderer Fachleute. Sie müssen dafür sorgen, dass Privathaushalte und Wirtschaft sicheren und bezahlbaren Strom erhalten. Ein starkes Gebäudesanierungs-Programm wäre auf Jahre Jobmotor und Stabilisator für das Handwerk, ein Segen für Hausbesitzer und Mieter und ein wirkungsvoller Beitrag zum Klimaschutz. Merkel und Rösler sehen alledem tatenlos zu.