Peggy Schierenbeck, zuständige Berichterstatterin:
Heute haben Bundesinnenministerin Nancy Faeser, der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, und der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Michael Stübgen, die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2023 vorgestellt. Im Berichtsjahr 2023 wurden bundesweit insgesamt 5.940.667 Straftaten registriert. Das entspricht einer Steigerung um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch auch die Zahl der Aufklärungen ist gestiegen. Für künftig noch wirksamere Konzepte zur Kriminalitätsbekämpfung bedarf es einer regelmäßigen Auswertung der Dunkelfeldforschung.
„Der festgestellte Anstieg kann vor allem darauf zurückgeführt werden, dass die Menschen im Vergleich zur Pandemie wieder mobiler sind. Die Rückkehr ins normale öffentliche Leben geht mit mehr Tatgelegenheiten für Kriminelle einher. Auch wirtschaftliche und soziale Belastungen der Bürger:innen, sowie mit dem Migrationsgeschehen zusammenhängende Straftaten, dürften ausschlaggebend sein. Aufgrund dieser Faktoren war ein Anstieg der Straftaten zu erwarten. Zugleich ist die Aufklärungsquote erneut gestiegen. Sie befindet sich mit einem Wert von 58,4 Prozent auf einem hohen Niveau. Die hohe Quote ist ein klares Zeichen für die wirksame Arbeit unserer Sicherheitsbehörden.
Unsere oberste Priorität bleibt, die Sicherheit der Bürger:innen kontinuierlich weiter zu verbessern. Wir nehmen die Veränderungen in der Kriminalitätsentwicklung der letzten Jahre daher sehr ernst und beziehen die Erkenntnisse in alle Entscheidungen mit ein. Auch die statistischen Daten der letzten Jahre von Eurostat zeigen eine steigende Tendenz in den unterschiedlichen Deliktbereichen in vielen europäischen Ländern.
Um die Kriminalitäts- und Sicherheitslage in Deutschland noch besser bewerten und wirksame Konzepte zur Kriminalitätsbekämpfung entwickeln zu können, brauchen wir eine verlässliche, in regelmäßigen Abständen aktualisierte Bestandsaufnahme, die über die Analyse der Kriminalstatistik hinausgeht und auch das Dunkelfeld beleuchtet. Die gesetzliche Verankerung des Periodischen Sicherheitsberichts ist der SPD-Bundestagsfraktion daher ein sehr wichtiges Anliegen.“