Bernd Westphal, wirtschaftspolitischer Sprecher;
Hans-Joachim Schabedoth, zuständiger Berichterstatter:

Wenn die deutsche Wirtschaft weiterhin erfolgreich sein will, muss sie ihr Fachkräftepotential erweitern. Der Bundestag fordert in seinem heute beschlossenen Antrag der Koalitionsfraktionen „Das Fachkräftepotenzial ausschöpfen – Zukunftschancen der deutschen Wirtschaft sichern“ konkrete Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen.

„Aktuell sind mehr Menschen als jemals zuvor in Deutschland erwerbstätig, die Arbeitslosenquote ist erneut gesunken und Löhne steigen. Das verdanken wir nicht zuletzt unserem weltweit bewunderten System beruflicher Qualifizierung und Ausbildung. Dieses wollen wir erhalten und insbesondere mit Blick auf die Digitalisierung der Wirtschaft weiterentwickeln.

Angesichts des demographischen Wandels müssen wir unser Fachkräftepotenzial erweitern. Das kann gelingen, wenn wir die Erwerbstätigkeit von Menschen fördern, die bislang zu wenig berücksichtigt wurden. In diesem Sinne fordern wir eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Maßnahmen, damit ältere, erfahrene Menschen, Asylbewerber und Flüchtlinge, Menschen mit Behinderung, Langzeitarbeitslose sowie Schulabbrecher besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. Fachkräfte brauchen wir dabei insbesondere für soziale und für MINT-Berufe. Außerdem wollen wir die Anzahl der betrieblichen Ausbildungsverträge steigern und lebenslanges Lernen fördern.

Über die im Antrag genannten Maßnahmen hinaus setzt sich die SPD-Bundestagsfraktion weiterhin für ein Einwanderungsgesetz ein, um dringend benötigten Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten den Zuzug zu erleichtern. Priorität hat für uns auch die Entgeltgleichheit von Männern und Frauen.

Um die Herausforderungen erfolgreich zu meistern, sind jetzt alle gefordert: Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften.“