Steigendes Gesundheitsbewusstsein in Verbindung mit vielfältigen Urlaubsangeboten hat eine neue Wachstumsbranche entstehen lassen: Den Gesundheitstourismus. Neben seinen wirtschaftlichen Potenzialen verfügt die Branche als klassischer Dienstleistungsbereich zudem über große Arbeitsplatzpotenziale. Tourismus- und Gesundheitswirtschaft überschneiden sich vor allem im Präventionsbereich. Hier können und müssen Synergieeffekte genutzt werden: Der zweite - vor allem privat finanzierte - Gesundheitsmarkt steckt noch in seinen Anfängen.
Die SPD-Bundestagsfraktion unterstützt nachdrückliche Forderungen der Verbände in der Gesundheitsbranche, ein Präventionsgesetz auf den Weg zu bringen, das den Ansprüchen unserer modernen und komplexen Arbeitsgesellschaft, der gestiegenen Lebenserwartung und dem Wunsch nach mehr Lebensqualität, entspricht. Dr. Gerd Müller, Präsident des Deutschen Heilbäderverbandes, äußerte seine Kritik in Sachen Präventionspolitik, indem er ausdrücklich betonte, dass im ersten schwarz-gelben Regierungsjahr nicht ein einziger Impuls für ein Präventionsgesetz gegeben wurde.
Prävention im Gesundheitstourismus ist in erster Linie ein Markt für selbstzahlende Gäste. Diejenigen, die diese Maßnahmen nicht aus eigener Tasche finanzieren können, dürfen nicht im Regen stehen bleiben. Sie müssen im ersten Gesundheitsmarkt mit Präventions- und Rehabilitationsangeboten versorgt werden. Die entsprechenden Maßnahmen müssen wieder verstärkt durch die Krankenkassen bewilligt werden. Die FDP sieht hier allerdings keinen Handlungsbedarf. Im Gegenteil, sie unterstellt den Patienten eine Vollkasko-Mentalität, die sie nicht mehr unterstützen will. Eine unzutreffende Äußerung, die einmal mehr zeigt, dass die FDP nur die Interessen ihre Klientel wahrnimmt.
Die Branche muss sich um ihren Fachkräftebedarf kümmern. Wie in allen anderen Branchen sind auch hier gute Löhne, ansprechende Ausbildungsbedingungen sowie fortlaufende Qualifizierungsmaßnahmen gefragt, um Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten. Insbesondere selbstzahlende Gäste haben hohe Service- und Qualitätsansprüche. Nur entsprechend ausgebildetes und motiviertes Personal wird hohen Standards gerecht.