Wir sind fassungslos über die Aussagen von Frau Dött, die heute in Medienberichten dokumentiert sind. Wir haben ja schon viel geahnt über die wahren Absichten der Koalition. Aber das schlägt dem Fass den Boden aus. Wer einen skurrilen Alt-Lobbyisten und mehrfach widerlegten Klimaskeptiker wie Fred Singer hofiert und seine Ausführungen "sehr, sehr einleuchtend" findet, Klimaschutz als "Ersatzreligion" und Klimaschützer in den eigenen Reihen als "die falschen Leute" bezeichnet, der hat sich aus jeder seriösen umweltpolitischen Debatte verabschiedet.

Angesichts weltweit steigender dramatischer Auswirkungen der Klimaveränderung ist diese Döttsche Haltung Zynismus pur.

Marie-Luise Dött ist nicht irgendwer. Sie ist die Sprecherin der CDU im Bundestag für Umweltpolitik. Damit entlarvt sie auch eine Umweltpolitik in der Union, die von vorhandenen Kleinstbeständen gerade bis zur Unkenntlichkeit eingedampft wird, Umweltminister Röttgen eingeschlossen. Es gibt keine wahrnehmbare umweltpolitische Stimme mehr. Den Ton geben Fuchs, Bareiß und Pfeiffer an.

Frau Dött reißt der Koalition die Maske vom Gesicht. Klarer kann man gar nicht dokumentieren, was das aktuelle "Energiekonzept" in Wirklichkeit ist. Mit "Revolution" hat das nichts zu tun, sondern eher mit "Restauration" einer überkommenen Energieversorgungsstruktur im Sinne einiger weniger. Soll ein Rest an Glaubwürdigkeit der umweltpolitischen Bemühungen von CDU/CSU, Umweltminister Röttgen, der Koalition als Ganzes und der Kanzlerin insbesondere bleiben, muss Frau Dött sofort abgelöst werden.