Petra Crone, zuständige Berichterstatterin:

Laut Waldbericht der Bundesregierung 2017 befindet sich der heimische Wald in einem guten Zustand. Dennoch bestehen weiterhin viele Herausforderungen und dringender Handlungsbedarf für die Anpassung des Waldes an den Klimawandel. Die SPD-Bundestagsfraktion beurteilt die hohe Verstromung von Holz jedoch als kritisch.

„Die zahlreichen Funktionen unserer heimischen Wälder finden Eingang in den Waldbericht der Bundesregierung, der den Zustand des Waldes von 2009 bis 2017 untersucht hat. Der Bericht zeigt: Der Wald befindet sich in einem guten Zustand. Er besitzt eine hohe genetische Vielfalt, die Waldfläche mit alten Bäumen hat zugenommen und die Holzvorräte haben den höchsten Stand seit Beginn der geregelten Forstwirtschaft.

Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt nennt das Ziel, dass auf mindestens zwei Prozent der deutschen Landfläche bis zum Jahr 2020 Wildnisgebiete entstehen. Solange dieses Ziel nicht erfüllt ist, steht die SPD-Bundestagsfraktion einer höheren Holznutzung, im Sinne der Charta für Holz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, im Wald skeptisch gegenüber.

Damit unser Wald auch in Zukunft gesund und vital ist, müssen wir unsere Anstrengungen zur Anpassung an den Klimawandel intensivieren. Das heißt, es müssen robustere, standortangepasste Arten angepflanzt werden, um den Naturraum Wald auch zukünftig zu erhalten. Daher wollen wir gemeinsam mit Wissenschaft und Forschung, der Forstwirtschaft aber auch mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern des Forstsektors Klimastrategien für den Wald erarbeiten und umsetzen. Dies ist Kern einer nachhaltigen Forstpolitik.

Wir dürfen trotz des guten Zustands des Waldes die wichtige Funktion des Waldes als CO2-Senke nicht aus den Augen verlieren. Auch wenn der Anteil an Laubwald seit 2009 an der Gesamtfläche des Waldes gestiegen ist, müssen unsere Wälder weiterhin im Sinne der drei Säulen der nachhaltigen Forstwirtschaft Ökologie, Ökonomie und Soziales bewirtschaftet werden.

Denn der Waldbericht 2017 zeigt, dass die energetische Nutzung zunehmend im Mittelpunkt steht. Schon heute wird die Hälfte des Aufkommens aller Holzrohstoffe, meist Laubholz, energetisch genutzt. Doch Holz und seine CO2-Speicherfunktion bietet zahlreiche weitere Möglichkeiten zur mehrfachen stofflichen Nutzung. Diese müssen wieder mehr im Fokus stehen. Daher sollte sich die Verwendung von Frischholz an langlebigen Holzprodukten und weniger an der energetischen Nutzung orientieren. Wir als SPD setzen uns daher dafür ein, dass Holz in der Regel erst am Ende der Nutzungskette der Verstromung dienen darf.“