154 Brücken im Bundesfernstraßennetz müssen allein in den kommenden drei Jahren saniert werden. Bis 2020 folgen geschätzte weitere 150 Brückenbauwerke an. 2.500 Brücken wurden als sanierungsbedürftig identifiziert. Nur bei 62 Brücken laufen bisher Ertüchtigungsmaßnahmen. Hauptursache ist die extreme Zunahme des Schwerlastverkehres. Ein Gesamtüberblick hat der Bundesverkehrsminister Ramsauer zur Zeit nicht.

Die Notwendigkeit liegt klar auf der Hand. Doch wie soll das bezahlt werden. Die vom Verkehrsministerium geschätzten Kosten für den Gesamterhaltungsbedarf der Bundesfernstraßen bis 2025 liegen bei jährlich drei Milliarden Euro. Allein für das Jahr 2013 sind jedoch nur 2,5 Milliarden Euro Haushaltsmittel eingeplant. Neben den nötigen Brückensanierungen sind Umbau- und Ausbaumaßnahmen bei den Bundesfernstraßen dringend erforderlich. Die vom Bundesverkehrsministers eingestellten Finanzmittel für den Straßenbau werden folglich zunehmend vom Erhaltungs- und Sanierungsbedarf aufgefressen. Im Klartext heißt das, es werden kaum noch Straßenneubauten geben. Verschärft wird dieser Zustand noch durch die Baupreissteigerungen, die bei den laufenden Vorhaben entstehen.

Verkehrsminister Ramsauer hat es versäumt, rechtzeitig Vorsorge zu treffen. Statt mit einer gezielten Prioritätensetzung und Netzkonzeption vorzugehen, werden die wenigen Finanzmittel nach schwer nachvollziehbaren Kriterien und Himmelsrichtungen verteilt. Ein funktionstüchtiges und zukunftsfähiges Bundesfernstraßennetz sollte durch gezielte Investitionen gestärkt werden. Da hilft es wenig, wenn die Mittel vom Infrastrukturbeschleunigungsprogramm nach Bayern verteilt werden.