Helge Lindh, zuständiger Berichterstatter:

Die heute vorgestellten Zahlen der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) zu den Übergriffen zeichnen ein besorgniserregendes Bild von der Diskriminierung der Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland.

„Sinti*zze und Rom*nja sind in unserem Land seit Jahrzehnten einer enormen, oft stillschweigend hingenommenen Diskriminierung ausgesetzt. In Bildungseinrichtungen, auf dem Arbeitsmarkt und bei der Wohnungssuche erfahren sie Ausgrenzung und Benachteiligung. Rund 40 Prozent mehr Fälle wurden der zivilgesellschaftlichen Meldestelle zugetragen. Sie deckt damit einen Teil des Dunkelfelds auf und bietet den Ratsuchenden wichtige Unterstützung und Halt.

Wir dürfen nicht nachlassen, den langen Weg gegen Diskriminierung von Sinti*zze und Rom*nja weiter zu beschreiten. In der vergangenen Legislaturperiode wurden dafür wichtige Grundsteine gelegt und Strukturen mit der Zivilgesellschaft geschaffen. Die Fortführung des Amtes des Antiziganismus-Beauftragten im Bundesfamilienministerium in Person von Michael Brand ist deshalb das richtige Signal. Auf dieser Grundlage müssen die Beschlüsse des Bundestags für mehr Diskriminierungsschutz nun umgesetzt werden, insbesondere im Bildungsbereich und im Wohnungswesen.“