13. Januar 2015, 18 Uhr, Berlin

Muslime in Deutschland rufen zur Mahnwache auf

"Lasst uns gemeinsam füreinander stehen. Terror, nicht in unserem Namen!" Unter diesem Motto haben der Zentralrat der Muslime und die Türkische Gemeinde in Deutschland für Dienstag Abend zu einer Mahnwache vor dem Brandenburger Tor aufgerufen. Auch die SPD-Fraktion wird der Einladung geschlossen folgen, um ein Zeichen für eine offene Gesellschaft zu setzen.

Aufruf zur Mahnwache gegen Terror im Namen des Islam
(Grafik: TGB/ZMD)

Gemeinsam mit ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern möchten die Muslime in Deutschland ein starkes Zeichen des Friedens und der Toleranz setzen – gegen Hass und Gewalt, für ein „weltoffenes und tolerantes Deutschland und für Meinungs- und Religionsfreiheit".

Unter dem Motto "Zusammenstehen. Gesicht zeigen" haben Muslime aus Verbänden, Zivilgesellschaft und Politik daher zu einer Mahnwache

vor dem Brandenburger Tor in Berlin,
am Dienstag, den 13.01.2015, um 18.00 Uhr

aufgerufen.

Die Hauptinitiatoren der Mahnwache – der Zentralrat der Muslime (ZMD) und die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) – verurteilen den Anschlag auf das französische Satire-Magazin Charlie Hebdo "aufs Schärfste" und möchten als Muslime ihre "Solidarität mit dem französischen Volk zum Ausdruck bringen" und gemeinsam mit Nicht-Muslimen für Weltoffenheit und gegen die Vereinnahmung der Religion für Gewalt demonstrieren.

Muslime und Nicht-Muslime gemeinsam für die Demokratie

In ihrem Aufruf zur Mahnwache stellen die beiden muslimischen Verbände klar:

"Im Islam gibt es keine Rechtfertigung für solche Taten". Das Attentat sei ein "feindlicher und menschenverachtender Akt gegen unsere freie Gesellschaft", der nicht ihren Propheten gerächt, sondern ihren Glauben "verraten" und ihre "muslimischen Prinzipien in den Schmutz gezogen" habe. 

"Wir werden es nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft von Extremisten, die nur das Ziel haben, Hass und Zwietracht zu stiften, auseinandergerissen wird. Wer jetzt noch rassistische und islamfeindliche Parolen ausgibt, stärkt die Scharfmacher, Brandstifter und Terroristen. Dagegen müssen wir als Nichtmuslime und Muslime stärker als bisher und gerade in diesen Zeiten in der Mitte der Gesellschaft für die Demokratie zusammenstehen und Gesicht zeigen."

SPD-Fraktion will Zusammenhalt in der Bevölkerung stärken 

Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion, darunter Fraktionschef Thomas Oppermann und Christine Lambrecht, Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, folgen der Einladung des ZMD und werden morgen an der Demonstration auf dem Pariser Platz teilnehmen. Ebenfalls angekündigt aus den Reihen der SPD haben sich auch Vize-Kanzler Sigmar Gabriel, Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Bundesjustizminister Heiko Maas.

Bereits am Rande der Jahresauftaktklausur hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende Oppermann angekündigt, dass sich die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten gegen Fremdenfeindlichkeit jeder Art in Deutschland stellen werden – und damit auch "vor die friedlichen Muslime in Deutschland", die unter dem Missbrauch ihrer Religion für terroristische Zwecke leiden.

Zum Auftakt der Klausurtagung sprach sich SPD-Fraktionschef Oppermann für die Verteidigung unserer offenen Gesellschaft und für eine chancenorientierte Einwanderungspolitik aus.

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