Das Thema „Wasserhaushalt und Naturschutz“ ist bisher mit seinen weitreichenden Konsequenzen nur ansatzweise beleuchtet worden. Die menschliche Beeinflussung des Wasserhaushalts und der Naturschutz müssen nicht nur in bestehenden Feuchtgebieten und Auen stärker in Einklang gebracht werden, auch in der Verbesserung des Wasserhaushalts in der Fläche liegt eine große gemeinsame Aufgabe. Hier sind weiterhin engagierte ehren- und hauptamtliche Natur- und Gewässerschützer gefordert, aber auch die Wasserwirtschaft und die Politik stehen in einer besonderen Verantwortung.
Wir müssen uns bewusst machen, dass Wasser umfassende Funktionen erfüllt. Neben seiner Funktion für ausgeglichene Ökosysteme ist Wasser das wichtigste Lebensmittel für Menschen. Das gesamte Leben hängt von der Verfügbarkeit sauberen Wassers ab. Deshalb ist Wasser auch keine x-beliebige Ware. Die Verfügbarkeit des freien und erreichbaren Zugangs zu Wasser in höchster Qualität für alle Menschen zu vertretbaren Preisen ist daher eine der wichtigsten Herausforderungen für politisches Handeln. Eine weitere wichtige Funktion erfüllt Wasser im Zusammenhang mit Nass- und Feuchtgebieten, die zudem wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt sind.
Besonders in Zeiten des Klimawandels kommt dem ausgeglichenen Wasserhaushalt eine noch größere Schlüsselrolle zu als bisher. In Ost- und Südwestdeutschland wird es zu extremen Wetterereignissen (z. B. Dürre in den Sommermonaten) kommen mit weitreichendenden Folgen für Umwelt, Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft. Ein ausgeglichener Wasserhaushalt ist notwendig für den Erhalt „wassergebundener“ Biotope und ihrer Lebensgemeinschaften, für einen naturverträglichen Hochwasserschutz, zur Minderung klimaschädlicher Gase und letztendlich zur Erhaltung der Lebensgrundlage für nachfolgende Generationen.
In unserem Antrag stellen wir die erforderlichen Schritte dar und fordern die Bundesregierung dazu auf, Stellung zu nehmen und zukünftige Maßnahmen zu beschreiben.