„Im Gegensatz zur sonstigen Eloquenz ist der Minister bei den aktuellen Vorfällen in der Bundeswehr in eine erstaunliche Sprachlosigkeit verfallen“, erklärte Oppermann am Donnerstag. „Herr zu Guttenberg erweckt den Eindruck, als habe er sein Ministerium nicht unter Kontrolle. Ich bin erstaunt, wie lange der Minister gebraucht hat, um seine Bereitschaft zur rückhaltlosen Aufklärung zu erklären.“

Aktuellen Medienberichten zufolge soll der in Afghanistan eingesetzte 21-Jährige, der Ende vergangenen Jahres ums Leben gekommen war, von einer Kugel aus der Waffe eines Kameraden getötet worden sein. Zunächst hatte das Einsatzführungskommando erklärt, der 21-Jährige sei schwer verletzt in einem Außenposen aufgefunden worden.

Thomas Oppermann sagte, die Öffentlichkeit sei einen Monat in dem Glauben gelassen worden, es handele es sich um die Folgen eines Unfalls beim Waffenreinigen. „Inzwischen wissen wir: dort waren zehn Soldaten anwesend, das Opfer kann also gar nicht gefunden worden sein.  Ich glaube, da ist die Öffentlichkeit bewusst irre geführt worden.“

Wenn sich herausstelle, dass Herr Guttenberg von den Vertuschungen gewusst habe, dann hätte er zum Nachteil der Soldaten und der Bundeswehr gehandelt, so der SPD-Politiker.

Auffällig sei auch „der zeitliche und regionale Zusammenhang zwischen den geöffneten Feldpostbriefen und dem Tod des Soldaten", sagte Oppermann. Kürzlich war bekannt geworden, das Feldpost für in Afghanistan stationierte deutsche Soldaten in mehreren Fällen geöffnet worden war.

Der SPD-Fraktionsgeschäftsführer forderte, die Feldjägerberichte müssten sofort auf den Tisch. "Herr Guttenberg muss lernen, dass er gegenüber dem Deutschen Bundestag und dem Parlament eine Bringschuld hat. Und hier müssen alle Informationen eingefordert werden.“