Den Auftakt der Gespräche bildete am 28. Februar 2011 ein Fachdialog in der Friedrich-Ebert Stiftung, an dem neben Gästen aus den verschiedenen europäischen Institutionen sozialdemokratische Europa- und Bundestagsabgeordnete teilnahmen. Gegenstand des Gespräches waren aktuelle Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik in der EU. Nach ihren einleitenden Statements diskutierten Garrelt Duin, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Udo Bullmann, Koordinator des Ausschusses für Wirtschaft und Währung im Europäischen Parlament, mit den Gästen.
Am 1. März 2011 standen fachspezifische Einzelgespräche mit sozialdemokratischen Mitgliedern des Europäischen Parlaments an: Themen wie die Intensivierung der europäischen Industriepolitik, auch als Lektion der Finanz- und Wirtschaftskrise, und der Stillstand bei der multilateralen Handelspolitik standen auf dem Programm. Daher sei es sinnvoll verstärkt bilaterale Handelsverträge abzuschließen – diese können aber kein vollwertiger Ersatz der WTO-Konzeption sein. Die verstärkte Europäisierung der Energiepolitik ist eine zentrale Fragestellung, die verstärkt auch zwischen Brüssel und Berlin zu kommunizieren ist. Über die Konzepte der Daseinsvorsorge, die durch verschiedenen Brüsseler Initiativen in den nächsten Monaten auf der Tagesordnung stehen, wurde ein vertiefter Austausch verabredet.
Abschließend zeigte ein Briefing mit Botschafter Dr. Guido Peruzzo, stellvertretender Ständiger Vertreter Deutschlands bei der Europäischen Union in Brüssel, dass auch aktuelle Themen die schon komplexen Tagesordnungen in Brüssel überschatten können: Gesprächsgegenstand waren die aktuelle Situation in den nordafrikanischen Staaten, insbesondre Libyen sowie die im März auf europäischer Ebene anstehenden Entscheidungen zur Reform der Eurozone.
Den Abschluss des Besuches bildeten Gespräche mit Bernhard Rapkay, Vorsitzender SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament bzw. Martin Schulz, Vorsitzender der S&D-Fraktion im Europäischen Parlament.