Cancún muss dass Startsignal dafür sein, dass die Politik des Wartens auf den Langsamsten ein Ende hat. Die Herausforderung des Klimawandels mit dramatischen Auswirkungen schon heute duldet keinen Aufschub.

Ein effizienterer Umgang mit Energie ist das Fortschrittsthema für jede Gesellschaft. Deutschland und Europa müssen das umfassend erkennen und können damit ihre produktive Vorreiterrolle wieder einnehmen. Die Debatten über ein sogenanntes "Level Playing Field" müssen ein Ende haben und stattdessen durch "Fortschrittsallianzen", zum Beispiel mit Südostasien oder Lateinamerika ersetzt werden. Saudi-Arabien oder auch die USA dürfen den internationalen Prozess nicht weiter blockieren können.

Die Klimakonferenz in Mexiko kann nur im Zusammenhang mit der Konferenz im nächsten Jahr in Südafrika verstanden werden. Ganz konkret muss es zu Beschlüssen oder konkreten Beschlussvorbereitungen bei der Frage der Finanzarchitektur eines "Green Global Funds", bei der Anpassung, dem Technologietransfer und dem Waldschutz kommen.

Deutschland belastet die Konferenz mit dem gebrochenen Versprechen aus Kopenhagen zu einer Kurzfristfinanzierung, deren Mittel "neu und zusätzlich" sein sollen. Dieses Versprechen wurde wiederholt durch den beschlossenen Haushalt der letzten Woche gebrochen und belastet die schwierige Vertrauenssituation zwischen den Industrieländern und den Entwicklungsländer ungemein. Dabei hilft auch nicht der Verweis darauf, dass andere Länder ähnlich handeln. Angebracht wäre eine Orientierung Deutschlands an vorbildlichen Ländern wie die Niederlande oder Schweden. Auch die unklare Haltung Deutschlands zu einem unkonditionierten 30-Prozent-Minderungsziel in der EU ist weiterhin eine Hypothek für die internationalen Verhandlungen.