Der Zuzug in die Städte führt zusammen mit dem Bevölkerungswachstum dazu, dass die Zahl der Stadtbewohner bis zum Jahr 2050 um 2,5 Milliarden steigen wird. Dabei finden 90 Prozent dieses Wachstums in den Entwicklungs- und Schwellenländern in Asien und Afrika statt. An vielen Orten begünstigt der ungesteuerte Zuzug die Slumbildung, bis zu drei Milliarden Men-schen könnten bis 2050 in Slums wohnen – ein Anstieg um das Dreifache.

Eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Slumbewohnern ist dringend nötig – vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Energie. Der Antrag der Regierungsfraktionen legt notwendige Maßnahmen dar, die auch in die Post-2015-Agenda und in die für 2016 geplante Gipfelkonferenz „Habitat III“ der Vereinten Nationen einfließen sollen. Denn: Nachhaltig gestaltete und integrierte Urbanisierung bietet unter anderem Chancen für Wirtschaftsentwicklung und Armutsreduzierung, für Ressourceneffizienz und den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen.

Städte – Orte des Wandels

In Städten wird bis zu 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erarbeitet. Städte sind Knotenpunkte für den Transfer und die Bereitstellung von Produkten, Leistungen und Informationen. Bevölkerungsverdichtung erleichtert die Daseinsvorsorge – von Gesundheits- und Bildungsdienstleistungen bis zu Verkehr, Wasser und Energieversorgung, Kommunikation und kulturellen Angeboten. Städte sind Orte des Wandels und der Innovation.

Um Urbanisierung besser gestalten zu können, müssen Maßnahmen gebündelt und strukturiert werden. Deshalb spricht sich die SPD-Bundestagsfraktion dafür aus, die schnell wachsenden Städte in Entwicklungs- und Schwellenländern mit einem umfassenden Maßnahmenpaket stärker zu unterstützen.