Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Schade, dass ich nur drei Minuten Redezeit habe.

(Heiterkeit bei der SPD)

Ich will als Erstes aus aktuellen Gründen den vielen Helferinnen und Helfern von THW und Feuerwehr dan­ken, die gestern Abend bis tief in die Nacht hinein in Ber­lin, in Brandenburg, in Hannover tätig waren.

(Beifall im ganzen Hause)

Sie sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie bürgerschaft­liches Engagement positiv funktioniert und uns hilft.

Zum Zweiten möchte ich doch noch mal darauf hin­weisen: Wir leben in einer Zeit, in der die politischen Parteien und auch manche gesellschaftlichen Großorga­nisationen – Kirchen, Gewerkschaften etc. – Probleme haben, Menschen für sich zu gewinnen.Darüber klagen wir, vergessen dabei aber manchmal, dass sich gerade im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements von Ver­einen bis zu Initiativen immer mehr Menschen – junge Menschen, Menschen mittleren Alters und ältere Men­schen – engagieren. Ich finde, auch das ist ein gutes Bei­spiel für die Entwicklung unserer Demokratie und unse­rer Gesellschaft.

(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der LINKEN)

Ich will deutlich sagen: Wir dürfen nicht vergessen, dass bürgerschaftliches Engagement uneigennützig ist.Es ist gemeinwohlorientiert.Und es ist freiwillig.Diese Kriterien werden immer wieder Bedeutung und Gültig­keit haben.

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Wenn wir das infrage stellen, kommt es vielleicht dazu, dass man bürgerschaftliches Engagement nutzt, um ge­sellschaftliche Fehlleistungen oder fehlende gesellschaft­liche Maßnahmen auszugleichen.Das wollen wir nicht.Wir wollen an diesen Prinzipien festhalten.

(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der LINKEN)

Meine Redezeit rast.

Bürgerschaftlich Engagierte gestalten Gesellschaft.Das ist Teilhabe und Partizipation.Ich glaube, da haben wir gesellschaftspolitisch auch im Bundestag noch viel vor uns.Wie können wir das, was die jungen Menschen, was die älteren Menschen, was die Frauen, was die Män­ner dort machen, im Sinne von Teilhabe und Partizipati­on nach vorne bringen?

Wir haben dem Bericht und der Diskussion entnom­men, dass wir die Engagementstrukturen verbessern und unterstützen müssen.Gerade im Bericht, Frau Ministerin, wird deutlich, dass mit Blick auf Kommunales noch eini­ges zu machen ist.Das hat auch etwas damit zu tun, wie wir Mittel nach Möglichkeit direkt den Kommunen ge­ben, weil dort bürgerschaftliches Engagement geschieht.

Wir brauchen – das haben meine Vorrednerinnen und Vorredner deutlich gesagt – zukünftig einen ordentlichen Ausschuss.

(Beifall bei der SPD sowie der Abg.Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ­NEN])

Bürgerschaftliches Engagement und andere bürger­schaftliche Themen sind Querschnittsthemen.Vor dem Hintergrund der Vielfalt der Engagierten vom Flücht­ling bis hin zur Feuerwehr ist es mehr als recht, wenn der Bundestag in der nächsten Legislaturperiode endlich diesen Querschnittsausschuss einrichtet.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)

Ich stelle fest, dass die Uhr wie verrückt läuft. – Gu­tes Engagement ist zivil.Gutes Engagement fördert und erfordert Beteiligung.Gutes Engagement ist eine Säule vielfältiger Demokratie.Gutes Engagement stärkt Bürge­rinnen und Bürger.Gutes Engagement verdient Anerken­nung, ist eigensinnig und gelegentlich unbequem.Das ist auch gut so.

(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Ab­geordneten der CDU/CSU)

Gutes Engagement ist inklusiv, erfordert materielle Ab­sicherung, braucht Räume und benötigt Zeit.Das sollten wir nie vergessen.

Zum Schluss noch ein Wort zu INKA.Das war ein gu­tes Projekt.Für den Bereich des THW haben wir in dieser Legislaturperiode viel Geld ausgegeben; das wollen wir nicht vergessen.Das war gut.

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Es wäre schön, wenn in der nächsten Legislaturperiode über den Engagementbericht weiterhin gründlich disku­tiert wird.Vielleicht kann der Dritte Engagementbericht dann etwas schneller erscheinen.

Das ist meine letzte Rede.Ich danke den Parlamentsassistenten – sie haben uns immer gut gedient – und allen anderen, die im Hintergrund dafür gesorgt haben, dass die Drucksachen rechtzeitig vorliegen und das, worüber wir hier diskutieren, ein Stück weit vorangebracht wird.

(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Ab­geordneten der LINKEN)

Ich danke dem Haus.Frau Ministerin, allerherzli­chen Dank! Wir haben sehr gut zusammengearbeitet.Ich danke meinen Kolleginnen und Kollegen im Unteraus­schuss. – Die Uhr macht mich verrückt. Frau Präsidentin, das ist meine letzte Rede.Geben Sie mir noch ein paar Sekunden! – Danke schön.

(Heiterkeit)

Vizepräsidentin Dr. h. c. Edelgard Bulmahn:

Ich gebe Ihnen noch ein paar Sekunden.Wir haben die Uhr nicht schneller gestellt, keine Sorge.

Willi Brase (SPD):

Dank an das Ausschusssekretariat.Herr Potocki und andere haben uns wunderbar unterstützt.

(Beifall)

Ich persönlich empfinde Dankbarkeit und Stolz, dass ich 19 Jahre in diesem Parlament dabei sein durfte.Wir haben ein gutes Parlament.Wir diskutieren manchmal sehr hart und kritisch.Aber wir sind immer solidarisch.Die Rechte, die wir als Parlamentarier des Bundestages haben, lassen sich nicht in vielen Parlamenten auf der Erde – auch nicht in Europa – finden. Darauf sollten wir stolz sein.Ich habe hier gerne gearbeitet.Halten Sie mich in guter Erinnerung.

Glück auf!

(Beifall im ganzen Hause)