"Die Absage der Teilnahme von Außenminister Lieberman an den deutsch-israelischen Regierungskonsultationen ist ein schlechtes Omen für die bevorstehenden Gespräche. Umso wichtiger ist es, dass Bundeskanzlerin Merkel ihrem Amtskollegen Netanjahu klipp und klar zu verstehen gibt, dass die Umsetzung der von Netanjahu angekündigten Baumaßnahme von 3.000 Wohneinheiten als Affront empfunden und das deutsch-israelische Verhältnis schwer belasten würde.

Die Kritik an der Siedlungspolitik Netanjahus wird mittlerweile auch von immer mehr Israelis geteilt, nicht zuletzt vom ehemaligen Premierminister Olmert und den ehemaligen Botschaftern in Deutschland, Avi Primor und Shimon Stein. Eine Verständigung mit den Palästinensern liegt im ureigenen Interesse Israels. Doch Frieden mit den Palästinensern wird man nur erreichen, wenn der Siedlungsausbau umgehend gestoppt wird."