Alleinerziehende sind in besonderer Weise auf die Unterstützung von Staat und Gesellschaft angewiesen. Um ihre Lebenssituation zu verbessern und ihren Kindern Chancengleichheit zu ermöglichen, bedarf es der richtigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Insbesondere haben Alleinerziehende Frauen mit Diskriminierung am Arbeitsmarkt und mit der mangelhaften Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu kämpfen. Es ist falsch alle Alleinerziehenden und ihre Kinder als soziale Problemgruppe wahrzunehmen. Sie leisten täglich mehr als andere, um ihren Alltag zu organisieren. So müssen sie bei höherer Erwerbsarbeitszeit im Vergleich zu Paarhaushalten die Anforderungen an Hausarbeit und Kinderbetreuung ohne Hilfe eines Partners bewältigen.
37 Prozent der alleinerziehenden Mütter sind vollzeiterwerbstätig. Dazu muss die Kinderbetreuung sichergestellt sein. Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft vom März 2012 belegt, dass ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsbetreuungsplätzen 110.000 Alleinerziehende in Arbeit bringen könnte. Damit wären 175.000 Kinder finanziell besser gestellt und sie hätten bessere Bildungschancen.
Ein ganzes Maßnahmenbündel ist notwendig, das sich an den Wünschen, Bedürfnissen und zeitlichen Ressourcen von Alleinerziehenden orientiert. Dazu hat die SPD-Bundestag ihren Antrag „Alleinerziehende besser unterstützen“ in den Bundestag eingebracht, der am 26. Oktober 2012 im Parlament beraten wird.
In ihrem Antrag fordert die SPD-Bundestagsfraktion die Bundesregierung auf, Alleinerziehenden einen besseren Zugang zu sozialer Infrastruktur zu ermöglichen. Dazu gehört vor allem die Kinderbetreuung. Zudem brauchen Alleinerziehende neue Arbeitszeitmodelle, um Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können. Ein Rechtsanspruch auf Teilzeitausbildung und das Nachholen eines Schulabschlusses sowie die Beratung über Qualifikationsbedarf sollen gesichert werden. Ehe- und familienbezogene Leistungen sollen auf Ungleichbehandlung von Alleinerziehenden überprüft werden.
Des Weiteren hat die SPD-Bundestagsfraktion den Antrag „Neue Strategien für eine bessere Förderung von Alleinerziehenden in der Grundsicherung“ (Drs. 17/11038) eingebracht.