„In den kommenden Monaten müssen wir sowohl Familien finanziell entlasten als auch für mehr Sicherheit und Partnerschaftlichkeit unter den Eltern sorgen. Die zehntägige Freistellung von Partnern nach der Geburt eines Kindes, wie im Entwurf der Familienstartzeit vorgesehen, liegt jedoch wegen finanzieller Differenzen zwischen steuer- und arbeitgeberfinanzierter U2-Umlage auf Eis.
Wir plädieren für eine solidarische Finanzierung über eine Umlage, damit diese Freistellung nicht zum Privileg großer Unternehmen wird. Jede Familie, unabhängig von der Unternehmensgröße, sollte die Möglichkeit haben, diese wichtige Zeit gemeinsam zu verbringen. Die Kosten für Unternehmen bei einer Umlagefinanzierung halten sich dabei in Grenzen. Das Fraunhofer-Institut schätzt, dass bei einem Betrieb mit 100 Mitarbeitenden und einem Durchschnittslohn von 3.700 Euro brutto zusätzliche Ausgaben von 208 Euro anfallen würden. Das ist angesichts des schwerwiegenden Fachkräftemangels in immer mehr Branchen wohl verkraftbar.
Auch der Verweis auf das Belastungsmoratorium der Bundesregierung überzeugt mich nicht. Die U2-Umlage existiert seit 2006, sie ist geübte Praxis und führt deshalb nicht zu übermäßiger Bürokratie. Unternehmen können mit geringem bürokratischen und finanziellen Aufwand dazu beitragen, für Beschäftigte attraktiver zu werden.“