Nadine Heselhaus, verbraucherpolitische Sprecherin:
Unter dem Motto „Buy now, Inkasso später“ findet derzeit die bundesweite Aktionswoche Schuldnerberatung statt. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich für eine zeitnahe Umsetzung der EU-Verbraucherkreditrichtlinie ein und fordert mehr Verschuldungsprävention sowie ein Recht auf kostenlose Schuldnerberatung.
„Jetzt kaufen, später bezahlen – das klingt gerade für junge Menschen verlockend. Entsprechende Bezahlmodelle erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Werden mehrere Zahlungsverpflichtungen dieser Art parallel eingegangen, kann jedoch mit der Zeit der Überblick verloren gehen und es droht die Schuldenfalle. Aktuelle Zahlen belegen, dass immer mehr junge Menschen auf diese Weise in die Überschuldung rutschen. Mit ihrem diesjährigen Motto trifft die von den Schuldnerberatungsverbänden organisierte Aktionswoche deshalb den Nerv der Zeit.
Was wir brauchen, ist zum einen eine effektive Regulierung. Es ist deshalb gut, dass die kürzlich überarbeitete EU-Verbraucherkreditrichtlinie erstmals auch Kleinkredite wie „Buy now, pay later“-Modelle erfasst. Künftig muss etwa in der Werbung klar darauf hingewiesen werden, dass die Aufnahme eines Kredites mit Kosten verbunden ist. Bei der Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht dürfen keine Abstriche gemacht werden.
Darüber hinaus braucht es mehr Verschuldungsprävention, zum Beispiel durch bessere Finanzbildung, und ein Recht auf kostenlose Schuldnerberatung. Auf Bundesebene fördern wir seit Amtsantritt der Ampel-Koalition bereits mehrere Schuldnerberatungsprojekte, etwa speziell auf ältere Menschen zugeschnittene Angebote. Und seit diesem Jahr erhält außerdem die Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung eine dauerhafte institutionelle Förderung – ein echter Meilenstein und ein großer Erfolg für die SPD-Bundestagsfraktion.“