Der Auslandstourismus in den ostdeutschen Bundesländern legt deutlich zu. Auch wenn die Wachstumsrate von 9,3 Prozent nicht die Entwicklung in Westdeutschland (10,1 Prozent) erreicht, ist der positive Trend offensichtlich.
Anteil an dieser Entwicklung haben vor allem die Niederländer, die das gute Angebot an Campingplätzen und Freizeitparks in Ostdeutschland schätzen. Beliebte Reiseziele sind die Küstengebiete, aber auch kulturhistorische Sehenswürdigkeiten und naturnahe Räume. Spitzenreiter im sanften Tourismus für Ausländer ist das Ruppiner Land mit einem Plus von 37 Prozent. Die Stadtreisen nach Dresden, Leipzig, Chemnitz und Potsdam ragen beim Städtetourismus für ausländische Gäste deutlich heraus.
Auffallend ist, dass zunehmend Gäste aus den USA Ostdeutschland besuchen. Hier ist Kulturtourismus das entscheidende Element, für den die Städte Dresden, Eisenach, Weimar und Erfurt stehen. Bereits jetzt hat die Luther-Dekade Wirkung entfaltet, so dass Sachsen-Anhalt mit der Lutherstadt Wittenberg, dem Bauhaus und dem Wörlitzer Park zunehmend gefragt sind.
Für die Tourismusbranche in den ostdeutschen Bundesländern ist dies nach der Krisenentwicklung 2009/2010 eine positive Weichenstellung. Diese Entwicklung muss verstetigt werden durch Sicherung einer durchgängig hohen Servicequalität für die ausländischen Gäste. Durch gute Ausbildung kann hierzu ein wichtiger Beitrag geleistet werden.
Die Bundesregierung muss nun endlich ihre Vorschläge zur Umsetzung der Bundestagsbeschlüsse aus der vergangenen Legislaturperiode zur Erhöhung der Attraktivität des Wassertourismus vorlegen. Von diesen Maßnahmen würden insbesondere die ostdeutschen Flächenländer Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern profitieren.