Frage: Welche Konsequenzen ziehen Sie aus dem Bayern-Ergebnis?

Antwort: Angela Merkel hat keine Mehrheit. Die FDP ist draußen. Jetzt beginnt in der Koalition die Panik. Die FDP wird bei der Bundestagswahl nur dann eine Chance haben, wenn ihr eine große Bluttransfusion von der Union gelingt. Davor hat Angela Merkel riesige Angst. Niedersachsen lässt grüßen, wo die FDP plötzlich neun Prozent hatte. Alles in allem: Der Ausgang der Bundestagswahl ist für die Koalition unkalkulierbar geworden. Vielleicht ist das Ergebnis sogar ein Wunschergebnis für Rainer Brüderle und Philipp Rösler. Denn mit dem Scheitern in Bayern können sie die Leihstimmenkampagne jetzt noch besser begründen. Und die Union muss Angst davor haben, dass die FDP jetzt mangels eigener Substanz massiv an Unionswähler appelliert, ihr die Zweitstimme zu geben, um parlamentarisch zu überleben.

Was kann die SPD bewegen, noch mal einen "Stinkefinger" zu zeigen?

Ich glaube, dass die Debatte über die Fotos von Peer Steinbrück keine negativen Auswirkungen auf das Wahlergebnis gehabt haben. Die SPD hat als einzige Oppositionspartei in Bayern dazugewonnen. Das verdient Respekt. Für den Bund gibt das gute Chancen für eine Aufholjagd.

Welchen Umgang mit der AfD erwarten Sie?

Nach diesem FDP-Desaster ist es denkbar, dass rechte Wähler nicht mehr auf die FDP, sondern auf die AfD setzen. Die Gefahr, dass die AfD in den Bundestag einrückt, ist nach dem Wahltag in Bayern noch größer geworden.