Selbstbestimmung im Identitätsgeschlecht

Intersexuelle Menschen anerkennen

Dienstag, 04.09.2012

Von 19:00 Uhr bis 21:30 Uhr

Gemeindehaus der Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde

| An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg

Sehr geehrte Mitmenschen,

die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt die Stellungnahme Intersexualität des Deutschen Ethikrates. Wir alle müssen neu lernen: Nicht jedes Kind wird als „weiblich“ oder „männlich“ geboren. Schätzungen zufolge leben unter uns 10.000 bis 120.000 Menschen, die mehrdeutig geschlechtlich geboren wurden. Intergeschlechtliche Menschen sind Teil unserer Gesellschaft und verdienen wie alle Mitmenschen unseren Respekt. Ihr physisches und psychisches Leid und ihre vielschichtigen sozialen Probleme müssen beendet werden. Wir unterstützen das Selbstbestimmungsrecht intersexueller Menschen, ihren Anspruch auf Anerkennung ihres So-Seins und ihr Recht, ein Leben frei von Diskriminierung zu leben.

Der Deutsche Bundestag hat sich erstmals 2011 mit dem Thema Intersexualität befasst. Am 25. Juni fand eine öffentliche Anhörung des Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend statt. Die einhellige Meinung der Betroffenen-Vertreterin sowie der medizinischen und juristischen ExpertInnen war: Intersexualität ist keine Krankheit und keine Störung. Operationen zur Geschlechtszuordnung bei intergeschlechtlichen Kindern stellen einen Verstoß gegen das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit dar. Sie sollen zukünftig unterbunden werden. Die Entscheidung für oder gegen einen Eingriff ist von den Betroffenen selbst zu treffen. Gefordert wurde die Erweiterung des Personenstandswesens um eine dritte Geschlechtskategorie „anderes“.

Die SPD-Bundestagsfraktion möchte den nötigen Bewusstseinswandel forcieren. Wir wollen eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem häufig aus Unsicherheit und Unkenntnis heraus noch mit einem Tabu belegtem Thema führen. Wir laden Sie herzlich ein, sich daran zu beteiligen.

Mit solidarischen Grüßen

Ihre SPD-Bundestagsfraktion

Mechthild Rawert, MdB
Ausschuss für Gesundheit 

      
Christel Humme, MdB
stellv. Vorsitzende im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Termin Info

Zum Seitenanfang