Wir haben unserer Forderung nach der Aufnahme des Sports als Staatsziel in das Grundgesetz durch einen Beschluss der Fraktion Nachdruck verliehen. Der Sport ist bereits in 15 von 16 Landesverfassungen verankert und verdient auch eine Erwähnung im Grundgesetz. Eine Erweiterung des Grundgesetzes würde nicht nur eine symbolische Wertschätzung für die Bedeutung des Sports für das Individuum und für die Gesellschaft ausdrücken, sondern vor dem Hintergrund der Kompetenzdiskussion um die Sportförderung auch für eine Verstetigung der Verantwortlichkeit des Bundes in diesem Bereich zu sorgen.

Die Dopingbekämpfung haben wir konsequent voran getrieben und dazu das Gesetz zur Verbesserung der Bekämpfung des Dopings im Sport verabschiedet. Wir haben darin die Strafbarkeit des Besitzes nicht geringer Mengen bestimmter Dopingsubstanzen eingeführt. Eine Einigung auf eine generelle Strafbarkeit des Besitzes scheiterte am Widerstand der Unionsfraktion. Das Gesetz beinhaltet u. a. auch eine Kennzeichnungspflicht für dopingrelevante Arzneimittel und eine Zuständigkeit des BKA für die Fälle des international organisierten Handels mit Arzneimitteln. Es wird sich zeigen, ob die neuen Regelungen ausreichen, um die Dopingbekämpfung wirklich dauerhaft zu optimieren. Wir werden dies beobachten und uns gegebenenfalls für weitergehende Maßnahmen einsetzen.

Als weiteren Schritt in der internationalen Zusammenarbeit bei der Dopingbekämpfung haben wir das Internationale Übereinkommen der UNESCO vom 19. Oktober 2005 gegen Doping im Sport ratifiziert.

Bereits heute stellt der Bereich des Gendopings eine zunehmende Gefährdung des Sports dar. Auf unsere Initiative hin geht eine Studie des Büros für Technikfolgenabschätzung zum Thema Gendoping zurück, die in einer Anhörung des Sportausschusses vorgestellt und auch im Bundestag intensiv diskutiert wurde und die die aktuelle und zukünftige Gefahr dieser Methode der unerlaubten Leistungssteigerung mehr als deutlich gemacht hat.

Wir haben eine deutliche Erhöhung der Bundesmittel für den Spitzensport erreicht - das gilt selbstverständlich auch für den Sport der Menschen mit Behinderungen. Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung des Spitzensports stellt der Bund bei Bundeswehr, Bundespolizei und Zoll Personalstellen für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler zur Verfügung. Auf unserer Initiative beruht der Beschluss des Bundestages "Duale Karrieren im Spitzensport fördern und den Hochschulsport strategisch weiterentwickeln". Wir haben uns erfolgreich für die Anhebung der Sportförderplätze bei der Bundeswehr eingesetzt. Derzeit profitieren 1044 Spitzensportlerinnen und Spitzensportler bei der Bundeswehr (824), der Bundespolizei (160) und beim Zoll (60) von diesen spitzensportfreundlichen Rahmenbedingungen.

Seit mehr als 40 Jahren fördert das Auswärtige Amt im Rahmen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik den Sport in Ländern der Dritten Welt. In Kooperation mit deutschen Sportverbänden werden Sportexperten entsandt, die lokale Trainer ausbilden und Unterstützung beim Auf- oder Ausbau der Infrastruktur des Sports für die Menschen vor Ort anbieten. Wir haben auch hier eine Erhöhung der Mittel für diese Form der Sportförderung durchgesetzt.

Mit der Unterstützung des Bundes ist es gelungen, bedeutende Sportgroßveranstaltungen in Deutschland auszurichten. Im Jahr 2006 war Deutschland Gastgeber der Fußball-WM 2006 und der INAS-FID Fußball-WM der Menschen mit Behinderung 2006. Im Jahr darauf folgten die Handball-WM der Männer 2007 und die Turn-WM 2007, ein Jahr später die Basketball-Europameisterschaft der Gehörlosen 2008. In diesem Jahr schaut die Sportwelt nach Berlin, zur Leichtathletik-WM 2009   und die Frauenfußball-WM 2011 und die Europameisterschaft im Schwimmen von Menschen mit Behinderungen 2011 werfen ihre Schatten bereits voraus. Wir haben mit dem Antrag Unterstützung der Bewerbung der Landeshauptstadt München zur Ausrichtung der XXIII. Olympischen und XII. Paralympischen Winterspiele 2018 die grundsätzliche Unterstützung des Bundes für das Bewerbungsprojekt signalisiert.

Auf die grundsätzliche Bedeutung des Sports für unsere Gesellschaft haben wir mit dem Antrag "Sport und Bewegung in Deutschland umfassend fördern - Bewusstsein für gesunde Lebensweise stärken" hingewiesen. Wir haben darin deutlich gemacht, welchen enormen Stellenwert Sport, Bewegung und gesunde Ernährung für einen gesunden Lebensstil haben und welches große Potenzial diese Bereiche insbesondere für optimale Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen darstellen.

Dank des "Hilfen für Helfer-Programms" konnten - obwohl der Bund im Bereich der Förderung des Breitensports nur marginale Kompetenzen hat   entscheidende Verbesserungen für das Ehrenamt, und damit auch in Sportvereinen, erreicht werden: Die Übungsleiterpauschale haben wir von 1.848 Euro auf 2.100 Euro angehoben und eine pauschale Steuerfreiheit von 500 Euro für Aufwandsentschädigungen aus ehrenamtlichen Tätigkeiten für alle ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger eingeführt. Wir haben die Interessen des Sports in die Initiative von Finanzminister Peer Steinbrück einfließen lassen können.

Freiwilligendienste sind eine besondere Form des bürgerschaftlichen Engagements und ein wichtiger Pfeiler der Bürgergesellschaft. Wir setzen uns für einen Ausbau der Freiwilligendienste ein. Nachdem wir bereits 2006 die Aufstockung der Haushaltsmittel für die Jugendfreiwilligendienste von 16 auf 18 Millionen Euro erreichen konnten, hat es 2007 erneut eine Erhöhung der Haushaltsmittel um 1 Million Euro gegeben, die zu einer Aktivierung einer weiteren Million Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) führte. Das Jugendfreiwilligendienstegesetz löst die Vereinbarung im Koalitionsvertrag ein, die Rahmenbedingungen für die Freiwilligendienste zu verbessern. Mit diesem Gesetz haben wir die Jugendfreiwilligendienste als Lerndienste, die die Bildungs- und Beschäftigungsfähigkeit von Jugendlichen fördern, weiter ausgebaut und die Attraktivität der Jugendfreiwilligendienste auch im Sport nachhaltig verbessert.

Sport bietet die einzigartige Möglichkeit, Integration "spielerisch" zu vollziehen. Das Potenzial des Sports als Instrument der Integration ist groß und die Leistung der Sportvereine ist von herausragender Bedeutung für die Integrationsbemühungen   dort ist Integration Alltag. Dies haben wir mit unserem Antrag "Sport fördert Integration" noch einmal besonders herausgestellt.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für Sport und Bewegung sind die Sportstätten: Sportplätze, Sporthallen, Schwimmbäder und freie Sportflächen sind nötig, damit Sportbegeisterte aktiv sein können. Wir haben uns daher für eine Verbesserung der Förderung von Sportstätten eingesetzt. Wir haben erreicht, dass auch Sportstätten, die für den Breitensport genutzt werden, durch den Bund unterstützt werden können: Über die Programme "Goldener Plan Ost" und "Soziale Stadt" können Breitensportanlagen gefördert und eine Verbesserung der Sportstättensituation vor Ort erreicht werden. Ebenfalls unserer Initiative ist es zu verdanken, dass Mittel des Konjunkturpaketes II auch für Sportstätten genutzt werden können.