Der Vormittag war gefüllt mit Innovationen in und aus Niedersachsen. Wissenschaftler und Unternehmer stellten innovative und zukunftsträchtige Projekte vor. Mit dabei waren Daniel Goldmann von der TU Clausthal und Andreas Sieverdingbeck von der Recyclex Gruppe, Arif Hatip von BeYond GmbH, dem Innovationsincubator von Bosch sowie Mario Leupold vom Innovationsnetzwerk Niedersachsen. Wirtschaftsminister Olaf Lies hielt die Grundsatzrede. Er betonte dabei die Bedeutung der Infrastruktur und der politischen Rahmenbedingungen für die Wertschöpfung in ländlichen Regionen.

Darum ging es dann auch in den drei Themenwerkstätten am Nachmittag. In der Mobilitätswerkstatt der SPD-Bundestagsabgeordneten Svenja Stadler und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Klaus Bruer, stellte der Bürgermeister von Rehburg-Loccum, Martin Franke, sein Mobilitätskonzept vor. Da Buslinien sich immer weniger rentieren, aber nicht jeder ein Auto hat, stellt er den Fuhrpark seiner Verwaltung den Bürgerinnen und Bürgern zur Nutzung zur Verfügung. Steuerliche Anreize könnten auch andere motivieren, ihre Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen, gaben die Teilnehmer Svenja Stadler mit nach Berlin.

Beim Thema Daseinsvorsorge diskutierten Hiltrud Lotze, SPD-Abgeordnete im Bundestag und Bernd Lynack, SPD-Mitglied des Landtages, mit Matthias Köring, dem Landrat des Landkreises Wittmund, und den Teilnehmern über mobile Angebotsformen und soziale Treffpunkte. Obwohl sein Landkreis auf der Liste der dünn besiedeltsten auf Platz zwei steht, kommen im Sommer bis zu 90.000 Gäste. Das stellt eine enorme organisatorische Herausforderung bei der Sicherung der Daseinsvorsorge dar. Über einen mobilen Wochenmarkt wird derzeit die Lebensmittelversorgung erprobt. Zudem wird eine Scheune zu einem sozialen Treffpunkt ausgebaut. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Integration von Flüchtlingen gelegt, um sie in die ländliche Region einzubinden.

Flexibilität und mehr Aufmerksamkeit für den regionalen Bedarf wurde in der Themenwerkstatt Regionale Wertschöpfungspotenziale gefordert. Bernd Westphal aus dem Bundestag und Petra Emmerich-Kopatsch, Landtagsabgeordnete, luden den Unternehmer Moritz von Soden von der Bornemann Gewindetechnik GmbH & CoKG aus Delligsen ein. Sein metallverarbeitender Betrieb ist ein Paradebeispiel für Qualitätsprodukte und Präzision aus Deutschland. Der demografische Wandel würde den Fachkräftemangel deutlich verschärfen. Daher sollte der Bund den Handwerksberuf stärken. Schüler sollten mehr über die Karrierechancen im Handwerk informiert werden, die nämlich keine Sackgasse bedeuten, wie häufig angenommen wird.

Die Bundestagsabgeordneten nehmen die zahlreichen Anregungen und Vorschläge nun mit nach Berlin, wo sie in einen Fraktionsbeschluss einfließen werden.

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