Gerade bei Baumaßnahmen ist es wichtig, sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Aus diesem Grund haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion die Baustelle auf der Museuminsel besichtigt. Das ist neben dem Berliner Schloss/Humboldt-Forum eine weitere zentrale Kultur-Großbaustelle in der Mitte unserer Hauptstadt. Zudem gab es in den vergangen Wochen und Monaten immer mal wieder kritische Medienberichte über die Schwierigkeiten bei den Bauarbeiten und den damit verbundenen Verzögerungen und Kostensteigerungen.

Vor diesem Hintergrund war den Abgeordneten ein Besuch vor Ort wichtig. Begleitet vom Vizepräsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Prof. Dr. Günther Schauerte, dem Baubeauftragten bei der Generaldirektion der Staatlichen Museen zu Berlin, Dr. Ralf Nitzschke, und der Projektleiterin für die Museumsinsel beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Barbara Große-Rhode konnten sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe davon überzeugen, mit welcher Genauigkeit die Umsetzung des so genannten Masterplanes für die Museumsinsel vorangetrieben wird.

Die Museumsinsel Berlin ist eines der bedeutendsten und schönsten Museumskomplexe weltweit und seit 1999 UNESCO-Welterbe. Die aufgrund der Komplexität nur schrittweise machbaren, umfangreichen Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten sollen dieses einzigartigen Gebäude-Ensembles langfristig sichern. Der Neubau der James-Simon-Galerie als Eingangsgebäude soll einen zeitgemäßen Zugang in diese beeindruckende Konstellation von weltberühmten Museen schaffen.

Martin Dörmann, Sprecher der Arbeitsgruppe Kultur und Medien, zeigte sich beeindruckt: „Erst jetzt wird einem klar, welche Schwierigkeiten bestehen, die Gebäude und die darin teilweise weiter vorhandenen Kunstschätze mit der notwendigen Sorgfalt instand zu setzen. Da muss vieles hundertprozentig zusammen spielen: die Bauplanung, die Restauration, der Denkmalschutz und letztlich die vielen Handwerker. Ein beeindruckendes Zusammenwirken, das nur funktioniert, wenn allen Beteiligten auch die kulturpolitische Bedeutung ihrer Arbeit bewusst ist.“

Burkhard Blienert, SPD-Bundestagsabgeordnete und Mitglied der AG Kultur und Medien, ergänzt: „Wenn man im Ausschuss des Bundestages nur die nackten Zahlen der Kosten für dieses Vorhaben vorgestellt bekommt, versteht man eigentlich gar nicht, welche kulturelle Dimension in diesem Vorhaben liegt. Denn schließlich geht es darum, Gebäudesubstanz, die schon vor mehr als hundert Jahren unter schwierigsten Bedingungen gebaut wurde, nun für mindestens weitere hundert Jahre fit zu machen.“

Entsprechend dem Masterplan, der 1999 vom Stiftungsrat beschlossen wurde, werden die Museen nacheinander saniert und inhaltlich neu konzipiert. Von den insgesamt fünf historischen Gebäuden, das Alte Museum, das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie, das Pergamonmuseum und das Bode-Museum, sind drei bereits abschließend saniert und wiedereröffnet.

Derzeit befinden sich das Pergamonmuseum in der Instandsetzung und die James-Simon-Galerie in der Errichtung. Die James-Simon-Galerie soll später eine zentrale Rolle des Komplexes einnehmen. In dem Empfangsgebäude werden neben Kassenbereich und Garderoben auch ein Café, Museums-Shop und Räume für Vorträge und Sonderausstellungen untergebracht sein.

Bei der Besichtigung wurden insbesondere die Baustellenbereiche in Augenschein genommen, bei denen es bisher zu Verzögerungen kam. So erläuterte Frau Große-Rhode, dass ein wichtiger Faktor, der zu Verzögerungen und Kostensteigerungen geführt habe, Zusammensetzung des Untergrunds und des Fundaments für die James-Simon-Galerie sei. Die vorbereitenden Baumaßnahmen begannen bereits 2009. Die Grundsteinlegung konnte jedoch aufgrund der schwierigen Baugrundverhältnisse und des dadurch bedingten Wechsels der Spezialbaufirma erst in 2013 erfolgen.

Martin Dörmann versicherte stellvertretend für die Arbeitsgruppe Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion weitere Unterstützung für das Bauvorhaben und die Umsetzung des Masterplans für die Museumsinsel im Herzen Berlins.

 

Ein Textbeitrag der Mitglieder der Arbeitsgruppe Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion