Ernst Dieter Rossmann, bildungspolitischer Sprecher:

Heute hat die internationale Expertenkommission zur Evaluation der Exzellenzinitiative ihren lang erwarteten Bericht vorgelegt. Die Analyse der Kommission belegt die großen Erfolge der Exzellenzinitiative. Sie liefert hilfreiche Anregungen für die nun anstehenden politischen Beratungen und Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Hochschul- und Wissenschaftsförderung.

„Wir begrüßen die Vorlage der Ergebnisse durch die Imboden-Kommission. Vor allem bestätigt sie den herausragenden Erfolg der Exzellenzinitiative. Sie hat unsere Hochschullandschaft nach vorn gebracht und ihre internationale Reputation deutlich verbessert.

Es ist ein historischer Glücksfall für die deutschen Universitäten, dass die damalige SPD-Wissenschaftsministerin Edelgard Bulmahn die Exzellenzinitiative gegen den Widerstand vieler unionsregierter Länder durchsetzen konnte.

Es ist erfreulich, dass sich die Ideen der Imboden-Kommission zur Weiterentwicklung der Initiative – bei allen Unterschieden – in den Grundzügen sowohl mit den Vorstellungen der SPD-Bundestagsfraktion als auch mit denen von DFG und WR vereinbaren lassen. So waren die Cluster der Schwerpunkt der Exzellenzinitiative und sollen es auch bleiben. Dazu soll es eine zweite, auf die institutionelle Weiterentwicklung gerichtete, Förderlinie geben, und die Antragsbelastung soll ebenfalls reduziert werden. Zudem sollen regionale Verbünde möglich sein, wenn sie einen echten wissenschaftlichen Mehrwert versprechen. 

Für die SPD-Bundestagsfraktion muss Spitzenförderung darauf zielen, mehr Exzellenz zu heben. Wir sind überzeugt, dass es in Deutschland mehr Exzellenz gibt, als wir bisher mit unseren Förderformaten erreichen. Eine künstliche Verknappung an der Spitze auf eine Handvoll Universitäten wie die Unionsfraktion es vorgeschlagen hat, wird der deutschen Hochschullandschaft nicht gerecht und ist am Ende willkürlich.

Da mit Spitzenforschung immer auch andere Leistungsdimensionen wie die Lehre, Nachwuchsförderung und der Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft eng verknüpft sind, wollen wir diese Aspekte in Zukunft stärker berücksichtigt wissen. Dank der Erfahrungen aus den ersten beiden Runden der Exzellenzinitiative und der Evaluation können wir nun darauf fokussieren, die Hochschullandschaft in Deutschland strategisch weiterzuentwickeln.

Der Zeitplan für die Verlängerung ist eng. Nach der Vorlage des Imboden-Berichts ist nun die Bundeswissenschaftsministerin Johanna Wanka am Zug. Sie muss den Ländern und dem Parlament umgehend ihre Vorstellungen zur Fortführung der Initiative vorlegen, damit zügig konkrete Verhandlungen beginnen können.“