Mit dem „Otto-Wels-Preis für Demokratie“ wurden heute – in Erinnerung an die mutigen Worte Otto Wels am 23. März 1933 – junge Menschen ausgezeichnet.

Vor 90 Jahren sprach sich Otto Wels in seiner historischen Rede vehement gegen die Verabschiedung des nationalsozialistischen Ermächtigungsgesetzes aus.

Anlässlich des Jahrestages wollen wir mit dem Preis an diese letzten freien Worte vor den Abgeordneten des Reichstages erinnern. Auch um über die Grundlagen unserer Demokratie und eines friedlichen Zusammenlebens miteinander ins Gespräch zu kommen.

Wir brauchen das Engagement der Menschen, die die demokratische Kultur leben, sie erhalten und mitgestalten. Wie können wir unsere Demokratie auf kommunaler, auf Landes- und Bundesebene weiter voranbringen und jeden Tag aufs Neue mit Leben füllen? Mit diesen Fragen haben sich die Preisträger:innen auseinandergesetzt.

1. Platz (zwei erste Plätze)

Max Schröter und Henrik Wieditz

Max liebt die Kunst, den Film und das Theater. Mit allem drei beschäftigt er sich viel in seiner Freizeit, während Henrik in ihrer beider Heimatstadt Wiesloch die Fridays For Future Ortsgruppe mitgegründet hat, Kundgebungen gegen die AfD organisiert und generell politisch engagiert ist.

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Video OWP Max Schröter und Henrik Wieditz

 
In ihrem Videobeitrag nehmen Max und Henrik die jüngere deutsche Geschichte in den Blick, insbesondere deren dunkelstes Kapitel. Dem bleibenden Schatten der NS-Diktatur stellen sie die Strahlkraft der demokratischen Idee gegenüber. Einer Idee, die ihre Vordenker:innen über die Jahrhunderte hinweg beflügelte. Einer Idee, die Menschen in aller Welt zu mutigen Reden und großen Taten inspirierte. Sie macht uns Hoffnung auf eine bessere Zukunft, allen schrecklichen Irrwege der Vergangenheit zum Trotz. Und sie hat nichts von ihrer visionären Macht verloren, auch wenn es zu jeder Zeit galt, sie gegen ihre Feinde zu verteidigen. Auch daran erinnert dieser Film.

1. Platz (zwei erste Plätze)

Leticia Gorka

Leticia ist 18 Jahre alt und macht gerade ihr Abitur auf dem Gustav-Heinemann-Gymnasium in Dinslaken. Mit ihrer breitangelegten Social-Media-Kampagne taucht sie in das Themenfeld „Demokratie & Rechtsbewusstsein“ ein und begeistert mit konkreten Ideen zum Mitdenken, Mitmachen und Nachmachen nicht nur die junge Generation. Hierfür hat sie verschiedene Flyer, Postkarten und Mitmach-Stories gestaltet.

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Video OWP Leticia Gorka

 
Leticia Gorka trägt die Demokratieförderung und die Auseinandersetzung mit Otto-Wels in neue, virtuelle Welten. Sie will informieren, motivieren und aktivieren. Mit klarer Bildersprache, spannenden Fragen und einprägsamen Botschaften. Dafür hat sie einen fiktiven Instagram-Kanal gestaltet, welcher sich die Reichstagsrede gegen das Ermächtigungsgesetz von Otto Wels als Vorbild nimmt und die darin genannten Werte an Menschen jeglichen Alters/ Religion/Herkunft näherbringt.

2. Platz

Schülergruppe der Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar:
Kristin Sturtz, Sofie Holstein und Walid Nasso

Für die Auseinandersetzung mit den Werten und Grundpfeilern eines demokratischen Zusammenlebens wählten die Schüler:innen der Clemens-Brentano-Europaschule einen ästhetisch-musischen Zugang. Sie komponierten das Lied „Wie had it all“ inkl. Musikvideo. Unterstützung für dieses Projekt bekamen sie aus fakultativen Arbeitsgruppen ihrer Schule. Die AGs Chor, Tanz, Rhetorik, Tonstudio und Foto/Video begleiteten die Gewinner:innen in der Umsetzung ihrer Vision, ein friedliches Zusammenleben junger Menschen darzustellen, die sich engagiert für Teilhabe an Demokratie einsetzen.  Kristin, Sofie und Walid wünschen sich eine Welt, in der ein respektvolles Miteinander in einer globalisierten Gesellschaft existiert und der gesellschaftliche Frieden durch Vernunft und Diskurs gewahrt wird. Der Wettbewerbsbeitrag von Kristin, Sofie und Walid spiegelt ihre Wünsche an ein gutes Miteinander und gemeinsames Lernen wider.

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Video OWP Kristin Sturtz, Sofie Holstein und Walid Nasso

 
3. Platz

Konrad Kißling

Konrad Kißling ist 16 Jahre alt. Er ist politisch und gesellschaftlich sehr interessiert und trat bereits mit 14 Jahren in die SPD ein. Im Rahmen der hessischen Kommunalwahlen 2021 hat er das erste Mal aktiven Wahlkampf organsiert. Anfangs nur für den von der SPD aufgestellten Bürgermeisterkandidaten, später für die ganze Partei auf Stadt- und Kreisebene.

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Video OWP Konrad Kißling

 
In seinem Beitrag, in dem er eine Rede hält, zeigt Konrad nicht nur rhetorische Handwerkskunst. Er wirkt vielmehr als Architekt. Denn er baut Brücken von der Vergangenheit in die demokratische Zukunft. Er schlägt Bögen von den konkreten Problemen deutscher Schulen zu den globalen Menschheitsfragen. Das alles auf dem Fundament jener demokratischer Standhaftigkeit, die Otto-Wels und die Sozialdemokraten vorgelebt haben.