Kinder- und Jugendreisen machen rund 30 Prozent des Deutschlandtourismus aus. Sie sind laut Welttourismusorganisation ein großer touristischer Wachstumsmarkt. Mehr als 100 Jahre stehen Jugendherbergen in zahlreichen Regionen Deutschlands für preiswerten und programmorientierten Jugendurlaub. Das DJH ist der größte Anbieter im Bereich Kinder- und Jugendtouristik. Rund 550 Jugendherbergen mit insgesamt über 75.000 Betten haben 2009 mehr als zehn Millionen Übernachtungen verzeichnet - das waren sogar Zuwächse gegen den rückläufigen Bundestrend. Damit sind die Jugendherbergen in vielen Regionen eine wichtige Säule der touristischen Entwicklung.

Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich weiter für die Förderung des DJH als gemeinnützig anerkannter Träger der Jugendhilfe ein. Jugendherbergen gehen mit ihrem Angebot weit über die einfache Übernachtungsleistung hinaus. Im Mittelpunkt stehen Bildung, Erlebnis und Entwicklung von Gemeinschaftsgefühl. Durch ihr preiswertes Angebot fördern sie maßgeblich die Jugendmobilität.

Kinder brauchen gute Entwicklungschancen. Der Arbeitsdruck in Schulen nimmt vor allem durch die Verkürzung des Abiturs stark zu. Klassenfahrten bieten eine gute Möglichkeit, aus dem Lernstress auszubrechen und gemeinsam Zeit mit den Mitschülerinnen und Mitschülern zu verbringen. Das stärkt besonders die soziale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler, die sie später im Arbeitsleben gut gebrauchen können. Deshalb müssen alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, auf Klassenfahrt fahren zu können, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Es muss gewährleistet sein, dass Kinder, deren Eltern auf Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe angewiesen sind, ausreichende Zuschüsse erhalten. Das gilt auch für die Kinder in Haushalten, die ohne ALG II- oder Sozialhilfe-Leistungen auskommen, aber kein Geld für Klassenfahrten übrig haben.

Einigkeit zwischen SPD-Fraktion und DJH besteht auch darüber, wie wichtig die Gewährleistung von Barrierefreiheit ist. Nicht nur ältere Menschen sind auf die behindertengerechte Ausgestaltung der Reiseziele angewiesen. Auch Jugendliche mit Handicap und Familien mit kleinen Kindern profitieren davon.

Gute und bezahlbare Urlaubsangebote für Kinder und Jugendliche sind für Städte und Gemeinden eine Investition in die Zukunft. Gästebefragungen bestätigen immer wieder: Viele Erwachsene, die als Kind in einer Jugendherberge waren, kehren später als Urlaubsreisende an den Ort zurück - dann vielleicht mit der eigenen Familie im ersten Hotel am Platz.