Sönke Rix, frauenpolitischer Sprecher;
Fritz Felgentreu, zuständiger Berichterstatter;
Gülistan Yüksel, zuständige Berichterstatterin:

Einer aktuellen Studie der Europäischen Union zufolge hat jede dritte Frau in Deutschland schon einmal körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren müssen. Ein Viertel dieser Frauen erlebt die Gewalt in der Partnerschaft.

Häusliche Gewalt ist ein alltägliches Problem – mit teilweise tödlichen Folgen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik starben im vergangenen Jahr 138 Frauen durch die Gewalt ihres Partners.

Seit gut eineinhalb Jahren gibt es unter der Nummer 0800 – 116016 das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Allein im ersten Jahr wurde die Nummer über 47.000 Mal gewählt, die meisten telefonischen Anfragen (6.471) gab es in Fällen von häuslicher Gewalt. Kostenlos, anonym und vertraulich finden betroffene Frauen dort in 15 Sprachen schnelle Hilfe und Beratung, auch online unter www.hilfetelefon.de. Laut Jahresbericht des Hilfetelefons wurden 1.910 Frauen über die Hotline an Frauenhäuser weitervermittelt. Viele der betroffenen Frauen konnten mit ihren Kindern jedoch wegen Überbelegung nicht in einem Frauenhaus aufgenommen werden. Bundesweit fehlen rund 4.000 Frauenhausplätze.

Wir als SPD-Bundestagsfraktion werden uns dafür einsetzen, dass Hilfsangebote wie Beratungsstellen ausgebaut, Frauenhäuser bedarfsgerecht und bundeseinheitlich finanziert werden. Stärker in den Fokus genommen werden müssen auch die Belange der gewaltbetroffenen Kinder sowie der behinderten Frauen in Frauenhäusern.“