Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt, dass offensichtlich eine klare Mehrheit der Bundesländer am Glücksspielmonopol festhalten will. Das ist ein gutes Signal für den Sport, insbesondere für den Breitensport und die Förderung in den Ländern. Nach Meinung der meisten Experten sind die Einnahmeerwartungen bei einer Kommerzialisierung der Sportwetten deutlich überzogen. Bei einer Freigabe der Sportwetten für private Anbieter wird eine Steuer von etwa 1,5 Prozent - gemessen an den Einsätzen - zu erzielen sein. Die Einnahmen der Länder aus der Lotteriesteuer auf Sportwetten betrugen im Jahr 2009 rund 42 Millionen Euro. Aus Konzessionsabgaben wurden daneben rund 30 Millionen Euro eingenommen. Um diese Einnahmen zu erreichen, müssten die Einsätze bei den dann freigegebenen Sportwetten auf 4,8 Milliarden Euro steigen. Dies wäre zwanzig Mal mehr als die Umsätze in Höhe von 237 Millionen Euro, die der Deutsche Toto und Lottoblock (DLTB) durch Sportwetten im Jahr 2009 erzielt hat.

Zusätzlich muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass die staatliche Sportwette Oddset ein neues Geschäftsmodell vorgelegt hat, das auch ein Internetangebot umfasst. Hiermit kann die illegale Konkurrenz im Internet zurückgedrängt werden, so dass auch mit deutlich mehr Einnahmen für die Förderung des Sports zu rechnen ist. Bei einer Kommerzialisierung des Glücksspiels hingegen würde man die illegalen Anbieter mit einem Federstrich legalisieren, die aber weiterhin von Steueroasen wie Malta oder Gibraltar aus operieren würden. Die Konsequenzen wären ein ausuferndes Glücksspielangebot und weniger Geld für den Sport. Darum lehnen wir eine Kommerzialisierung der Wetten ab und wollen am gemeinwohlorientierten Staatsvertragsmodell festhalten.