Wie kann man privaten Haushalten helfen?
Raus aus den Schulden!
Mittwoch, 10.04.2013
K-Punkt (neben der Probsteikirche Herz Jesu)
| Parade 4, 23552 Lübeck
Sehr geehrte Damen und Herren,
Politik und Medien haben beim Thema Schulden ihren Schwerpunkt auf die Verschuldung von Staaten gelegt. Die Überschuldung der privaten Haushalte ist dabei in den Hintergrund gerückt. Zu Unrecht: Allein die Überschuldungsstatistik erfasst rund 74.000 Menschen als überschuldet. Allerdings werden in der Statistik nur 220 von 1.000 Beratungsstellen erfasst. Die Dunkelziffer ist damit sehr hoch.. Und wer privat hoch verschuldet ist, kann nicht auf Rettungsschirme hoffen – er muss sich allein von seiner Schuldenlast befreien.
Hier bleibt lediglich der Gang zur Schuldnerberatung. Wer sich dort beraten lässt, den drücken im Schnitt Schulden von fast 35.000 Euro. Die Gründe sind vielschichtig. In fast 30 Prozent ist Arbeitslosigkeit der Hauptgrund, aber auch der Verlust des Partners, Krankheit oder eine unwirtschaftliche Haushaltsführung führen häufig zu kritischen Situationen. Wenn die Rate für den Fernseher oder die Handyrechnung und irgendwann die Miete und die Stromrechnung nicht mehr gezahlt werden kann, kommt man ohne professionelle Hilfe oft nicht mehr aus der Schuldenfalle heraus.
Deswegen setzt sich die SPD-Bundestagsfraktion einerseits für eine bessere Ausstattung der Schuldnerberatung ein. Genauso wichtig ist es andererseits, Menschen mit einem Schuldenproblem weiterhin am wirtschaftlichen Leben teilnehmen zu lassen. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert daher so genannte Pfändungsschutz-Konten, deren Gebühren nicht die eines Gehaltskontos übersteigen dürfen. Darüber hinaus spricht sich die SPD-Bundestagsfraktion für ein Recht auf ein Bankkonto auf Guthabenbasis für alle Menschen aus.
Wie kann die Politik Menschen helfen, die überschuldet sind? Welche Rolle spielen Schuldnerberatungen dabei? Welche Hilfe müssen die Banken stellen? Wie können Menschen besser vor Verschuldung geschützt werden. Wir laden Sie herzlich ein, mit uns gemeinsam zu diskutieren.
Ihre SPD-Bundestagsfraktion
Gabriele Hiller-Ohm, MdB
Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales
Kerstin Tack, MdB
Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz