Das Konzept von Ministerin Schröder für einen freiwilligen Zivildienst ist undurchdacht und überzeugt nicht einmal die eigenen Leute. Die Kritik der bayerischen Sozialministerin Haderthauer ist absolut zutreffend.

"Technokratische Notoperationen" (O-Ton Haderthauer) zur Rettung des Zivildienstes und zur Bewahrung der Zuständigkeit der Ministerin führen nur zu schlechten Lösungen. Ministerin Schröder geht es offensichtlich vorrangig um die Wahrung eigener Zuständigkeiten und Einflussbereiche, und nicht darum, die beste Anschlusslösung für den Zivildienst zu finden.

Das ist fatal, denn die anstehenden Umstrukturierungen bei Wehr- und Zivildienst bieten jetzt die Chancen auf eine neue Offensive für Freiwilligkeit und einen konsequenten Ausbau der Freiwilligendienste. Wer jetzt die Weiche falsch stellt, lenkt unsere gesellschaftliche Entwicklung in die falsche Richtung. Schröder ist drauf und dran, genau das zu tun.

Ministerin Schröder setzt mit ihrem "freiwilligen Zivildienst" ohne Not auf einen staatlichen Dienst, anstatt die bestehenden Freiwilligendienste zu stärken. Dabei ist noch schlimmer: Über kurz oder lang wird der "freiwillige Zivildienst" die bewährten Jugendfreiwilligendienste in ihrer Existenz gefährden.

Haderthauer nennt das Verhalten der Ministerin "leichtfertig und naiv" sowie "kleinmütig". Wir können noch ergänzen: eigensinnig und verantwortungslos.