Krankenhäuser zwischen Patientenwohl und Gewinnmaximierung
Geschäft mit der Gesundheit?
Mittwoch, 05.09.2018
Kontakthof
| Genügsamkeitstraße 11, 42105 Wuppertal
Sehr geehrte Damen und Herren, ein gutes Krankenhaus erkennt man nicht an der Rendite, die es erwirtschaftet, sondern an der Qualität der medizinischen Versorgung. Der kranke Mensch, nicht der Patient, der sich rechnet, muss im Mittelpunkt stehen. Kranke Menschen müssen auf die Solidarität der Gesellschaft vertrauen können. Die medizinische Versorgung in deutschen Krankenhäusern ist ein Thema, das die Menschen umtreibt. Bereits seit Jahren klagen Ärzte_innen in deutschen Kliniken über die fortschreitende Ökonomisierung des Krankenhausbetriebs. Die Mediziner_innen stehen zunehmend unter Druck, wirtschaftlich rentabel arbeiten zu müssen. Dabei geraten die Bedürfnisse der Patienten_innen in den Hintergrund: Neben den zeitlichen Einsparungen werden beispielsweise die weniger lukrativen Behandlungsangebote aus dem Leistungskatalog gestrichen. Eine humane Medizin, die Raum für Werte wie Solidarität, Respekt und Mitgefühl lässt, ist so kaum noch möglich. Vor diesem Hintergrund möchten wir gemeinsam diskutieren, ob ein Umdenken im Gesundheitswesen, und insbesondere in deutschen Krankenhäusern, erforderlich ist. Die SPD-Bundestagsfraktion will sicherstellen, dass alle Menschen – unabhängig von Einkommen und sozialer Lage – eine gute medizinische Versorgung in Krankenhäusern erhalten. Wir haben in den Koalitionsverhandlungen durchgesetzt, dass die Pflegepersonalkosten künftig über ein gesondertes Pflege-Honorar und damit unabhängig von Fallpauschalen vergütet werden sollen. Damit wird das sogenannte DRG-System grundlegend neu ausgerichtet. Diese Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag ist ein wichtiger Schritt hin zu einer notwendigen Reform der Krankenhausfinanzierung. Aber es bleibt noch einiges zu tun. Kommen Sie mit uns hierzu ins Gespräch.
Mit solidarischen Grüßen |
Helge Lindh, MdB
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Dirk Heidenblut, MdB
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