Kiel: Bildungsregion und Arbeitsbündnis

Die Landeshauptstadt Kiel arbeitet seit einigen Jahren aktiv an der Ausgestaltung der Bildungsregion Kiel. Orientiert an dem Konzept von Bildungs- und Präventionsketten wird die gesamte Bildungsbiographie in den Blick genommen. Neben den Angeboten des sozialen Arbeitsmarktes gilt es, insbesondere die Anfänge der Bildungsbiographie sowie die Übergänge zwischen Bildungsphasen und –institutionen vorsorgend zu betrachten und Chancengerechtigkeit gezielt zu fördern.

 

„Starke Familien in Kiel – von Anfang an!“

 

  • Projektbeispiel „Kieler Familien – App“

Die Kieler Familien-App ist seit November 2016 verfügbar und wurde von der Landeshauptstadt Kiel gemeinsam mit der Fachhochschule Kiel sowie Eltern und Fachkräften entwickelt. Sie richtet sich an Familien mit Kindern im Alter von 0-6 Jahren und erleichtert den Zugang zu Kieler Angeboten und Informationen. Ihre Entwicklung war ein Baustein des Themenschwerpunktes „Frühkindliche Bildung, Elternbildung und Frühe Hilfen“ in der Bildungsregion Kiel.

Gesprächspartnerin: Annika Poppenborg, Landeshauptstadt Kiel, Referat Bildungsmanagement

 

  • Projektbeispiel „Evaluation sozialräumlich orientierter Projekte gemäß § 16 SGBVIII im Jugendamt“

Die Evaluation von quantitativen und qualitativen Aspekten sozialräumlich orientierter Projekte (gemäß §16 SGBVIII) war Bestandteil der Jugendhilfeplanung 2015/2016. Erkenntnisinteresse der Evaluation war es, die Bedeutung und die Wirkung der untersuchten Angebote im Bereich der Sekundärprävention zu erfassen sowie Erkenntnisse für die weitere Ausrichtung der Angebote und ggf. für die Umsteuerung von finanziellen Mitteln aus dem HzE-Budget zu sammeln.

Gesprächspartnerin: Inja Möller, Landeshauptstadt Kiel, Jugendamt

 

Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in Kiel

 

  • Projektbeispiel „Das Kieler Arbeitsbündnis zur Verbesserung des Übergangs Schule-Beruf und die Kieler Verbleibstatistik“

Das Kieler Arbeitsbündnis zur Verbesserung des Übergangs Schule-Beruf gründete sich 2013 und verfolgt gemeinsam das Ziel, dass in Kiel kein junger Mensch auf dem Weg von der Schule in den Beruf verloren geht. Als wichtiges Monitoring-Instrument dient dabei die sogenannte Verbleibstatistik des Jugendamtes. Sie existiert bereits seit  2009 und gibt jährlich Aufschluss über den Verbleib der Kieler Jugendlichen nach der Sekundarstufe I.

Gesprächspartnerin: Annika Poppenborg, Landeshauptstadt Kiel, Referat Bildungsmanagement

 

  • „Sozialer Arbeitsmarkt“

Zusammenarbeit Landeshauptstadt Kiel und Jobcenter Kiel

Inhalt:

  • gemeinsame Unterstützung eines Integrationsprozesses durch den Einsatz von Teilhabemaßnahmen (Ehrenamt, AGH),
  • ksB (Abbau von Hemmnissen vor dem / begleitend zum Einsatz von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen) mit Benennung ZBS/FBS und der weiteren Elemente der ksB,
  • Darstellung Maßnahmen-Einsatz JC
  • gemeinsame Maßnahmen JC und LH Kiel über KBF
  • soziale Teilhabe im Rahmen CAT
  • abschließende Arbeitgeberförderung als Schlusspunkt des Integrationsprozesses. 

Gesprächspartnerin: Sirpa Petersen, Jobcenter Kiel, Michael Heidemann Jobcenter Kiel

 

Ansprechpartnerin:
Annika Poppenborg
Landeshauptstadt Kiel, Dezernat für Bildung, Jugend und Kreative Stadt
Referat Bildungsmanagement
Tel.: 0431-901-3188
Email: annika.poppenborg@kiel.de


 

Passau: Integration durch Bildung und Arbeit

Mit den Projekten "FAM -Potenziale nutzen" und "PASSgenAU" engagiert sich das Wirtschaftsforum der Region Passau e.V. in zwei zentralen Bereichen für die nachhaltige Integration von Migranten. Beide Projekte sind nur durch die großzügige Unterstützung von Stadt und Landkreis Passau, den Kommunen und weiteren Förderern möglich.

 

  • Projekt PASSgenAU – Zukunftschancen durch Bildung

Unter dem Motto „Kein Kind und Jugendlicher darf verloren gehen" wurde 2012 das Projekt „PASSgenAU - Zukunftschancen durch Bildung" ins Leben gerufen. Es richtet sich an Kinder und Jugendliche und soll durch gezielte Maßnahmen dazu beitragen, dass Ausbildungsabbrüche vermieden und mehr erfolgreiche Schulabschlüsse sowie berufliche Anschlüsse erreicht werden. Alle an Bildung interessierten Personen, Institutionen und Unternehmen schließen sich zu einem Netzwerk zusammen, um die Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsangebote so aufeinander abzustimmen, dass sie als stabiles und verlässliches Gesamtsystem Synergieeffekte bewirken und die bestmögliche Förderung von Kindern gewährleisten.

Vorhandene Bildungsinitiativen bündeln und vernetzen, gleichzeitig Lücken identifizieren und passgenaue Maßnahmen zu deren Schließung entwickeln - das ist die Aufgabe von PASSgenAU.

Hierzu werden am Lehrstuhl für Schulpädagogik unter Federführung von Prof. Dr. Seibert sogenannte "Lern- und Sprachpaten" ausgebildet, welche dann den verschiedenen Schulen zugeteilt werden.

Schulamtsdirektor Heinz Fuchs, Initiator von PASSgenAU und Projektleiter, koordiniert den Kontakt zu den Schulen und analysiert den Bedarf, das Wirtschaftsforum übernimmt die Gesamtkoordination des Projekts.

Ansprechpartner: Heidi Bartl, Regionalmanagerin; Peter Niedermeier, Stadt Passau, Dienststellenleiter

 

  • Projekt „FAM – Potenziale nutzen“ 
    Qualifizierung und Vermittlung von Flüchtlingen, Asylbewerbern und Migranten (FAM) in den regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarkt

Das Projekt „FAM – Potenziale nutzen“ soll dazu beitragen, Flüchtlinge, Asylbewerber und Migranten in den regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu integrieren. Im Rahmen der rechtlichen Bedingungen werden hiermit einerseits berufliche Perspektiven für Menschen geschaffen, die aus Krisenregionen nach Deutschland geflüchtet sind. Andererseits zielt das Projekt darauf ab, den regionalen Azubi- Arbeits- und Fachkräftemangel zu verringern und damit den Wirtschaftsstandort Passau insgesamt zu stärken.

Um Doppelstrukturen zur Förderung junger Flüchtlinge in den sogenannten „BAF-Klassen“ der Berufsschulen in Passau und Vilshofen zu vermeiden, konzentriert sich das Projekt auf die älteren, nicht mehr berufsschulpflichtigen FAM im Alter von 21 bis 40 Jahren, für die bisher kaum Förderangebote bestehen.

Pro Projektjahr werden für das Projekt rund 50 Teilnehmer in persönlichen Gesprächen ausgewählt. Kriterien sind dabei neben Grundkenntnissen der Deutschen Sprache (A1-Niveau wird vorausgesetzt), die rechtliche Möglichkeit für eine Arbeitsgenehmigung und berufliche Vorerfahrungen.

Seit dem Start des Pilotprojekts im Oktober 2014 konnten bereits über 40 Projektteilnehmer in Arbeits- oder Ausbildungsverhältnisse in der Region vermittelt werden. Die Teilnehmer stammten dabei aus so unterschiedlichen Ländern wie Afghanistan, Syrien, Eritrea, Nigeria oder der Ukraine.

Ansprechpartner: Jakob Schreiner, Projektmanager FAM; Werner Lang, Stadt Passau, Wirtschaftsreferat


 

Leipzig: Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Nachdem Leipzig 2008 im Rahmen der Initiative der Bundesregierung "Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie." mit dem Titel "Ort der Vielfalt" ausgezeichnet wurde, konnten sich Vereine und Träger bei der Koordinierungsstelle des damaligen Lokalen Aktionsplanes Leipzig um diesen Titel bewerben. Fortführend beteiligt sich Leipzig mit seiner Partnerschaft für Demokratie „Leipzig. Ort der Vielfalt“ am Bundesprogramm „Demokratie leben!“.

 

  • Projekt: Leipzig. Ort der Vielfalt / Partnerschaft für Demokratie

Seit 2015 wird Leipzig im Programm „Demokratie leben!“ gefördert. Die Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen Initiativen soll bis 2019 in einer Partnerschaft für Demokratie weitergeführt werden und in allen Bereichen städtischer Entwicklungskonzepte wirksam sein.

Leipzig hat eine aktive rechtsextreme Szene, wie auch die LEGIDA Demonstrationen zeigten. Die Teilnahme an deren Veranstaltungen nahm jedoch nicht zuletzt durch die Aktionen einer starken Zivilgesellschaft bis zum 9.1.2017 stetig ab. An diesem Tag gab LEGIDA  bekannt, keine regelmäßigen Demonstrationen mehr zu organisieren. Insgesamt ist Leipzig eine Großstadt mit: Gesamtbevölkerung 568.000, Ausländeranteil 7,5%, Anteil der Personen mit Migrationshintergrund 12,5 %, Arbeitslosenquote 8,8%.

Die Begleitausschussmitglieder der Partnerschaft für Demokratie kommen aus den Bereichen Amt für Jugend, Familie und Bildung, Kulturamt, Ordnungsamt, Referat Migration/Integration, Referat Wissenspolitik, Sächsische Bildungsagentur, Stadtjugendring Leipzig, Frauenkultur, Leipzig Courage zeigen, Handelskammer, Stadtsportbund, Stadtökumene, Jugendhilfeausschuss, Sportausschuss, Migrantenbeirat, Jugendparlament.

Ansprechpartner: Eiko Kühnert, Stadt Leipzig, Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention im Zentrum für demokratische Bildung


 

Gelsenkirchen: Sozialräumliche Strategieentwicklung 

Projektbeispiel: „Gesellschaftliche Teilhabechancen von Kindern – Der Partizipationsindex als Grundlage für eine sozialräumliche Strategieentwicklung“

Unter dem Label „Jedem Kind seine Chance!“ verfolgt die Stadt Gelsenkirchen seit Jahren eine präventive Familien- und Bildungspolitik. Um Benachteiligungen von Kindern und Jugendlichen zu bekämpfen bedarf es einer validen Datengrundlage. Der Partizipationsindex ist ein auf Monitoring basierendes Instrument zur Bewertung von Sozialraumdaten, das anhand von Teilindizes die Teilhabechancen von Kindern darstellt. Im Sinne eines Frühwarnsystems können somit passgenaue Strategien entwickelt werden, um Präventionsketten frühzeitig und sozialraumbezogen zu optimieren. 

Gesprächspartner: Marita Meissner, Stadt Gelsenkirchen, Koordinierungsstelle Kommunale Prävention; Maik Luhmann, Stadt Gelsenkirchen, Persönlicher Referent des Oberbürgermeisters