Geboren am 15.08.1965 in Ankara, moslemisch, verheiratet, zwei Kinder, wohnhaft in Attendorn.
Am 07. Januar 2019 Ich habe für den ausgeschiedenen Abgeordneten Ulrich Kelber die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag erworben.
Als einer der ersten Gastarbeiter holte mein Vater meine Mutter und mich im Säuglingsalter in die Bundesrepublik Deutschland. Da ich kein Wort Deutsch sprach, wurde ich zuerst auf der Sonderschule (heute Förderschule) eingeschult und konnte erst später die Grundschule besuchen.
Im Jahre 1976 kehrten meine Eltern in die Türkei zurück. Im September 1980 gab es den dritten Militärputsch in der Geschichte der Türkei. In dessen Gefolge wurde die Regierung des Amtes enthoben, Gewerkschaften, Vereine und Stiftungen wurden verboten und ihre Funktionäre verfolgt oder vor Gericht gestellt. Da mein Vater bei den staatlichen Wasserwerken in Ankara als Gewerkschafter politisch aktiv war, musste er 1980 fliehen und beantragte politisches Asyl in Deutschland. Im Rahmen des Familiennachzuges kamen meine Mutter, meine Brüder und ich ebenfalls als Asylbewerber nach Deutschland.
Im Anschluss an Haupt- und Realschule habe ich 1987 in Kiel mein Abitur abgelegt. In der Zwischenzeit habe ich mich insbesondere für die deutsch-türkische Kulturverständigung im Türkischen Arbeitnehmerverein e.V. eingesetzt und war mehrere Jahre 2. Vorsitzende der Deutsch-Türkischen Gesellschaft in Kiel. Mein Medizinstudium habe ich 1994 mit dem III. Staatsexamen abgeschlossen.
Aus beruflichen Gründen kam ich 2002 ins Sauerland und habe in Lüdenscheid meine zweite Tochter auf die Welt gebracht. Nach Approbation als Ärztin, abgeschlossener Facharztausbildung für Kinder- und Jugendmedizin an verschiedenen Kliniken und Praxen habe ich mich 2008 als Kinder- und Jugendärztin mit einer eigenen Praxis in Attendorn, Kreis Olpe, niedergelassen.
Für die SPD bin ich seit vielen Jahren lokalpolitisch aktiv und engagiere mich neben dem Ortsverein als sachkundige Bürgerin in der Stadt Attendorn und in der AG Migration und Vielfalt Kreis Olpe. Zudem wurde ich Beisitzerin im Kreisvorstand und Sprecherin für Soziales und Gesundheit im Kreisausschuss des Kreistages Olpe. Mehrere ehrenamtliche Tätigkeiten v.a. im Bereich der frühkindlichen Sprachförderung in der Schule und in der evangelischen Bücherei folgten. Als Vorsitzende der AG Migration und Vielfalt Kreis Olpe konnte ich mit meinem Team in 2017 den Wilhelm-Dröscher-Preis in der Kategorie soziale Gerechtigkeit mit nach Hause nehmen.
2016 wurde ich vom Attendorner Ortsvereinsvorsitzenden Wolfgang Langenohl als Bundestagskandidatin vorgeschlagen. Ich bin seit 36 Jahren Mitglied in der SPD mit allen Höhen und Tiefen. Anlass für den Beitritt in die SPD war für mich neben einer linken und sozialdemokratischen Familie und Verwandtschaft das unwürdige Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt im Jahre 1982, und weil die SPD mir als Mensch mit Migrationsbiographie stets in Augenhöhe begegnet ist und mir eine politische Familie gegeben hat.
Mein tabellarischer Lebenslauf ist auf meiner Webseite zu finden.