„Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat sich in den vergangenen vier Jahren die Verfassung so zusammengestrickt, dass er eine Wahlniederlage nicht fürchten musste. Durch Wahltricks reicht es für Fidesz trotz hoher Verluste von knapp 9 Prozent und über 800.000 Wählerstimmen dennoch weiterhin für eine 2/3-Merheit im Parlament. Die Wahrheit ist: Nur 30 Prozent der Wahlberechtigten und 44,5 Prozent der Wählerinnen und Wähler stehen noch hinter dem Rechtspopulisten Viktor Orbán. Durch die von Fidesz im Alleingang durchgesetzten Wahlrechts- und Verfassungsänderungen werden daraus aber über 66 Prozent der Sitze im Parlament, 133 von 199, und somit erneut 100 Prozent Macht. Mit seinem nationalistischen Kult, einer Beschränkung der Judikative und Öffnung gegenüber revanschistischer beziehungsweise rechtsradikaler Kräfte hat Ministerpräsident Orbán das Land gefährlich polarisiert. Und es bleibt dabei: als Mitglied der EVP-Familie ist Fidesz eine unrühmliche christdemokratische Partei.“
O-Ton von Axel Schäfer
Orbán gewinnt durch Wahltricks
Axel Schäfer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, kritisiert scharf, dass Fidesz durch im Alleingang durchgesetzte Verfassungsänderungen keine Wahlniederlage fürchten musste. Orbán habe Ungarn gefährlich polarisiert, so Schäfer.