Die grenzüberschreitende Kooperation im Bereich der Berufsbildung ist besonders vor dem Hintergrund der derzeitigen Wirtschafts- und Finanzkrise in Europa wichtig. Ein Blick auf die niedrigen Jugendarbeitslosenzahlen in Deutschland zeigt im europäischen Vergleich: Die duale Berufsausbildung bewährt sich täglich und bietet vielen jungen Menschen verlässliche Zukunftsperspektiven. Aus diesem Grund sollte Deutschland die Beteiligung an EU-Initiativen zur Entwicklung einer europäischen Berufsbildungsarchitektur verstärken.

Die SPD-Bundestagsfraktion fordert die Bundesregierung auf, im Sinne des Vorschlags der G-20-Staaten aus dem September 2011, die Entwicklung hochwertiger Systeme der Ausbildung voranzutreiben. Selbstverständlich müssen die Sozialpartner in diesen Prozess unter anderem bei der Entwicklung europäischer Kernberufe mit einbezogen werden. In einem wichtigen ersten Schritt sollte dazu die Bundesregierung die bereits bestehenden Maßnahmen im Ausland vernünftig koordinieren, damit die Zuständigkeiten geklärt sind und positive Ansätze nicht zwischen den Ressorts zerrieben werden. Wir wollen, dass die inhaltliche Steuerung der Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedsstaaten dem Europäischen Zentrum für Berufsbildung, CEDEFOB, und auf deutscher Seite dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BBIB) zugeordnet wird. Voraussetzung für ein gutes Gelingen ist die Einführung von Qualitätsanforderungen und Standards, die denen in Ländern mit bereits hoch entwickelten dualen Berufsausbildungssystemen genügen.