Es gibt also bestimmte Unterschiede in den Präferenzen zwischen den Geschlechtern und es gibt einen kleinen Unterschied, der nicht veränderbar ist. Dieser trägt dann wohl auch entscheidend dazu bei, dass es nach wie vor die Frauen sind, die den größeren familiären Beitrag zu leisten haben. So sieht es die scheidende Familienministerin Kristina Schröder.
Mit einem solchen Rollenverständnis ist es nicht verwunderlich, dass für die Herstellung von mehr Chancengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern aus dem Familienministerium in der vergangenen Wahlperiode auch keinerlei politischen und gesetzgeberischen Aktivitäten hervorgegangen sind.
Das Gegenteil war der Fall: Kürzungen beim Elterngeld, keine Weiterentwicklung des Unterhaltsvorschusses, keine Regelungen zur Quote und zur Lohngleichheit, keine Initiativen für eine flexiblere und den Lebensphasen angepasste Arbeitszeitpolitik.
Kurz: Keine Lösungen für ein Lebensmodell für beide – Männer und Frauen.
Jeder und Jede soll selbst entscheiden, wie er oder sie leben möchten. Ja, Frau Schröder, dann müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen. Bis dahin ist noch viel zu tun.