Die Kinder dieser Welt und besonders in Afrika verdienen unsere Aufmerksamkeit und unsere Wertschätzung. Wir müssen in Afrika unsere Anstrengungen konzentrieren und allen Kindern den Zugang zu Bildung und Gesundheit sichern. Damit werden die Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung gelegt und Kinder bekommen eine Zukunft.
Noch immer sterben jedes Jahr fast neun Millionen Kinder vor dem fünften Lebensjahr an Krankheiten, an Hunger und durch Gewalt. Besonders in Subsahara-Afrika ist die Kindersterblichkeitsrate am höchsten. Das Millennium-Entwicklungsziel 4, die Senkung der Kindersterblichkeit, wurde in Subsahara-Afrika zu lediglich 31 Prozent erreicht. Konkret heißt das: von 1.000 geborenen Kindern erreichen 145 nicht das fünfte Lebensjahr. Damit nicht genug. Die Weltbank schätzt, dass aufgrund der Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise bis 2015 etwa 1,2 Millionen Kinder zusätzlich sterben werden, wenn nicht politisch und finanziell gegengesteuert wird.
Wegen der verheerenden HIV-Epidemie im südlichen Afrika steigt die Zahl der AIDS-Waisen dramatisch an. So gibt es bereits elf Millionen Kinder in Afrika, deren Eltern an AIDS gestorben sind. Die Umsetzung des Millenniumziels 6, die Bekämpfung von HIV/Aids, könnte ihnen helfen.
Zudem gibt es nach wie vor schwere Kinderrechtsverletzungen wie den Einsatz von Kindersoldaten, Sklaverei von Kindern und die Genitalverstümmelung an Mädchen.
Es besteht dringender Handlungsbedarf. Um das Leben der Kinder zu retten, zum Beispiel durch Impfungen, müssen dafür mehr Mittel bereit gestellt werden. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert die Bundesregierung auf langfristigen Wirkungen der Kindersterblichkeit und fehlender Grundbildung ernst zu nehmen und ihre internationalen Verpflichtungen zu erfüllen. Auf dem G8-Gipfel in der kommenden Woche kann die Bundesregierung durch konkrete finanzielle Zusagen und konkrete Vorschläge für einen gemeinsamen Umsetzungsplan beispielhaft zur Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele beitragen.
Dafür muss die Bundesregierung ihre Zusage, die ODA-Quote, also den Anteil der Entwicklungshilfe am Bruttonationaleinkommen, bis zum Jahr 2015 auf 0,7 Prozent zu erhöhen, einhalten. Es gibt keine Alternative.