SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann bekräftigte am Montag, dass die Sozialdemokraten im künftigen Bundestag die Rolle des Oppositionsführers einnehmen wollen. "Wir werden keine Koalitionsverhandlungen führen", sagte Oppermann im ZDF-Morgenmagazin.

SPD-Parteichef Martin Schulz schlug in den Parteigremien die bisherige Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles als künftige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion vor. Thomas Oppermann hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Die SPD müsse sich jetzt "in der Opposition neu aufbauen".

Martin Schulz, der künftig ebenfalls der SPD-Bundestagsfraktion angehören wird, hatte am Sonntag angekündigt, dass sich die SPD als stärkste Oppositionskraft für den Zusammenhalt und die Demokratie in unserem Land einsetzen will. „Wir sind das Bollwerk der Demokratie in diesem Land", sagte Schulz angesichts des Wahlergebnisses der AfD. Aufgabe der Sozialdemokratie sei es, die Demokratie in Deutschland zu verteidigen, sie zu schützen und sie weiter auszubauen.

Auch Oppermann sagte, die SPD-Fraktion werde die Auseinandersetzung mit der AfD im Parlament nicht scheuen. "Wenn da rassistische Töne im Bundestag kommen, klare Kante, dann machen wir notfalls auch vom Ordnungsrecht Gebrauch", so Oppermann im Fernsehsender Phoenix.

Die künftige SPD-Bundestagsfraktion besteht aus 153 Parlamentariern. Darunter befinden sich auch 23 neu gewählte SPD-Abgeordnete, die am Dienstagnachmittag erstmals an einer Fraktionssitzung teilnehmen. Dann treffen sich die bisherigen und die künftigen Abgeordneten im Otto-Wels-Saal im Berliner Reichstagsgebäude zu einer gemeinsamen Sitzung. Am Mittwoch findet die konstituierende Sitzung der neuen Fraktion statt.

Bereits am Montagnachmittag kommt die Führungsriege der bisherigen SPD-Bundestagsfraktion zu einer Sitzung zusammen. Das ist der so genannte Geschäftsführende Fraktionsvorstand (GfV). Er besteht aus dem Fraktionsvorsitzenden, seinen Stellvertreterinnen und Stellvertretern und den Parlamentarischen Geschäftsführerinnen. Am Dienstag tagen erneut der Geschäftsführende Vorstand sowie der erweiterte Fraktionsvorstand.