Frauenarmut entsteht nicht erst am Ende des Lebens, sondern schon vorher. Wer Frauenarmut wirklich bekämpfen will, muss die richtigen Weichen stellen. Gleicher Lohn für gleich(wertige)e Arbeit auf gesetzlichem Weg, die Abschaffung des Ehegattensplitting und eine Re-form der Minijobs sind dafür ebenso unerlässlich wie ein gesetzlicher Mindestlohn, erklärt Christel Humme.
Fast 60 Prozent weniger Rente als Männer. Das ist die erbärmliche Rendite für Frauen, die sich aus Mangel an Alternativen und aufgrund veralteter Strukturen wie dem Ehegattensplitting mit Niedriglohn- und Minijobs zufrieden geben müssen.
Das nun ausgerechnet Bundesministerin Ursula von der Leyen vorgibt, diesen Frauen mit der Zuschussrente aus der Armutsfalle helfen zu wollen, ist an Doppelzüngigkeit kaum zu überbieten. Denn von der Leyen zementiert mit der Zuschussrente die Rolle der Frau als Zuverdienerin und damit das Phänomen "Frauenarmut". Dabei wollen Frauen finanziell unabhängig vom Partner oder staatlichen Transferleistungen sein - und zwar über den gesamten Lebensverlauf hinweg. Denn Frauenarmut entsteht nicht erst am Ende des Lebens, sondern schon vorher.
Wer Frauenarmut wirklich bekämpfen will, muss die richtigen Weichen stellen und nicht reparieren: Gleicher Lohn für gleich(wertige)e Arbeit auf gesetzlichem Weg, die Abschaffung des Ehegattensplitting und eine Reform der Minijobs sind dafür ebenso unerlässlich wie ein gesetzlicher Mindestlohn.
Frauen wollen keine Almosen mehr. Sie wollen das Recht auf gleiche Teilhabe am Arbeitsmarkt.