Jean-Claude Juncker hat Recht. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat europapolitisch versagt. Sie ist bei der Bewältigung einer der größten Krisen der EU ein Totalausfall, konzeptionell gibt es bislang von ihr keinen einzigen substanziellen Vorschlag, erklärt Michael Roth.

 

Jean-Claude Juncker hat Recht. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat europapolitisch versagt. Sie ist bei der Bewältigung einer der größten Krisen der EU ein Totalausfall, konzeptionell gibt es bislang von ihr keinen einzigen substanziellen Vorschlag, wie der Euro zu stabilisieren, der Währungsspekulation zu begegnen und die Finanzmärkte zu beruhigen sind. Frau Merkel ist in die Fußstapfen von Maggie Thatcher getreten und meint, sich als "Mrs. No" profilieren zu müssen. Sie zögert, zaudert und blockiert.

 

Der luxemburgische Ministerpräsident steht für wirtschafts- und finanzpolitische Solidität und Kompetenz. Er ist ein höchst verdienstvoller Europäer. Dass sich gerade ein konservativer Parteifreund dazu entschließt, Frau Merkel und ihrer Bundesregierung öffentlich zu widersprechen, belegt das historische Versagen der CDU-Vorsitzenden. Die EU ist ein wildgewordener Hühnerhaufen. Frau Merkel beschwert sich über das Gegackere, trägt aber nichts dazu bei, Probleme aus dem Weg zu räumen. Eine Politik, die unserem Land und Europa gleichermaßen dient, sieht anders aus.