Beide Straftatbestände stellen Manipulationsabsprachen bei Sportwettbewerben unter Strafe (Paragraphen73 und 265 Strafgesetzbuch).

  • Der Straftatbestand des Sportwettbetrugs stellt Manipulationsabsprachen unter Strafe, die im Zusammenhang mit einer Sportwette stehen.
  • Der Straftatbestand der Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben erfasst Manipulationsabsprachen auch ohne Bezug zum Sportwette, wenn sich die Absprache auf hochklassige Wettbewerbe mit berufssportlichem Charakter bezieht.

Manipulationen von Sportwettbewerben beeinträchtigen die Integrität des Sports und schädigen in betrügerischer Weise das Vermögen anderer wie Wettanbieter, Vereine, Veranstalter und Sponsoren. Tathandlungen können das Fordern, Sichversprechenlassen und Annehmen eines Vorteils sein bzw. das Anbieten, Versprechen und Gewähren. Sie missachten die den Sport prägenden Werte der Leistungsbereitschaft, der Fairness und des Teamgeists.

Die Attraktivität des Sports im Allgemeinen und des Profisports im Besonderen resultiert aus der Spannung, die sich aus der Ungewissheit über den sportlichen Ausgang des Wettkampfs generiert. Eine Manipulation unterwandert den Sport und vertreibt Zuschauer, Medien und Sponsoren gleichermaßen. Daher ist die Bekämpfung der Manipulation von Sportwettbewerben neben der Bekämpfung des Dopings ein besonderes sportpolitisches Anliegen der Koalition.

International bieten zahlreiche Wettfirmen eine große Anzahl von Sportwetten an und erreichen damit weltweit einen geschätzten Jahresumsatz zwischen 700 Milliarden und einer Billion US-Dollar. In Deutschland werden die jährlichen Einsätze auf bis zu 4 Milliarden Euro geschätzt.

Zwar bewegen sich nicht alle Wetteinsätze in berufssportlichen Wettbewerben, nur gerade hier rütteln Absprachen an den Grundfesten des sportlichen Wettkampfes. Die Wett- und Manipulationsskandale der jüngeren Vergangenheit haben der Glaubwürdigkeit des Sports erheblichen Schaden zugefügt. Der Gesetzentwurf soll entsprechende Handlungen unterbinden.

Michaela Engelmeier, sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, und Detlev Pilger, zuständiger Berichterstatter, erklären: „Diese Erleichterung für die Strafverfolgungsbehörden ist natürlich ein wichtiger Schritt, aber wichtiger ist das Signal, dass mit diesem Gesetz gesendet wird: Sportwettbetrug und Manipulationen von Sportwettbewerben widersprechen der Integrität des Sportes und führen zu einem Bild in der Öffentlichkeit, das dem organisierten Sport unwürdig ist. Dieses Gesetz ist eine logische Weiterführung unseres erklärten Ziels, einen sauberen Sport zu schaffen, der für Kinder und Jugendliche eine Vorbildfunktion einnehmen kann. Wir haben mit dem Anti-Doping-Gesetz bereits ein deutliches Zeichen gegen unfaire Praktiken im Sport gesetzt. Dieses Gesetz zur Spielmanipulation ist ein weiterer Schritt für mehr Fairplay im Sport.“

Das Wichtigste zusammengefasst:

Ein neues Gesetz sieht die Einführung der Straftatbestände des Sportwettbetrugs und der Manipulation berufssportlicher Wettbewerbe vor. Beide Straftatbestände stellen Manipulationsabsprachen bei Sportwettbewerben unter Strafe.