Es muss aber mehr für eine nachhaltige Bildungspolitik im Interesse der Studierenden und letztlich der Gesellschaft getan werden. Zwei Petitionen veranschaulichen dies.

Masterplätze sind Mangelware

Eines der derzeit größten Probleme im Zuge der Bologna-Reform ist der Mangel an Masterplätzen. Ein Bachelorabschluss ist für viele Studenten oft kein ausreichend berufsqualifizierender Abschluss, deshalb wäre ein daran anschließendes Masterstudium für viele Studenten sehr wichtig. Doch die Chance auf mehr Hochschulbildung bleibt Vielen verwehrt, da sie keinen Masterplatz bekommen. Oft wird eine Bachelordurchschnittsnote von 2,5 verlangt, oder andere (oft undurchsichtige) Zulassungshürden stehen den Bachelorabsolventinnen und -absolventen im Weg. Das Grundproblem liegt darin, dass schlicht nicht genügend Masterplätze an deutschen Universitäten vorhanden sind. Die Regierung verfährt nach der Logik „eure Bildung ist nicht ausreichend, deshalb dürft ihr euch nicht weiterbilden“. Vielmehr muss die Devise lauten: Mehr Möglichkeit zu guter Bildung!

Wir glauben deshalb, dass es das Ziel einer guten Bildungspolitik sein muss, jedem Bachelorabsolventen einen Masterplatz zu garantieren. Dem anhaltenden Fachkräftemangel kann nicht nur durch Turbo-Bachelor begegnet werden. Wichtig ist, den Studierenden genügend Zeit für das Studium einzuräumen, sodass sie sich sowohl umfassend als auch spezialisierend bilden können. Wenn dies eine Kapazitätserweiterung erforderlich macht, müssen wir diesen Schritt gehen. Die SPD fordert deshalb: Masterplätze für alle Bachelorabsolventen!

Auslands-Studienkredite

Wer keinen Anspruch auf BAföG hat, der kann bei der staatlichen KfW-Bank einen Studienkredit beantragen. Dies gilt jedoch nur für ein Studium an einer deutschen Universität. Wer im Ausland studieren möchte, erhält grundsätzlich keinen Kredit. Dies ist eine durch nichts gerechtfertigte Ungleichbehandlung von Inlands- und Auslandsstudium. Wer sich einem europäischen Bildungsideal verschreibt, der sollte auch entsprechend handeln und Auslandsstudien angemessen unterstützen.

Masterplätze-Mangel und Studienkredite für Auslandsstudien sind nur zwei Beispiele von vielen, bei denen Petitionen bei der Verbesserung des Bildungsstandorts Deutschland mithelfen können. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Bildung für junge Menschen aus allen Schichten offen bleibt und nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängt. Dazu gehören die Abschaffung von Studiengebühren, bessere BAföG-Förderung und mehr Studienkredite sowie genügend Masterplätze. Wir setzen uns für gute Vorschläge aus Petitionen ein, nehmen Kritik sehr ernst und stehen für unsere Überzeugungen ein. Petitionsausschussarbeit ist Politik für die Bürger mit den Bürgern.