Ein Jodel war einer der Schlüssel zum Erfolg. Schnell, regional und originell. Auf seinem Weg in den Deutschen Bundestag ist Falko Mohrs ungewöhnliche Wege gegangen. Wenn man erst Anfang 30 ist, ist es nicht leicht, im Wahlkampf gegen die politische Konkurrenz zu bestehen. Doch Falko Mohrs aus Wolfsburg hat sich mehr als erfolgreich durchgesetzt. Bei der Bundestagswahl im September holte er ein deutlich besseres Erststimmenergebnis, als die SPD als Partei bekam.

Wie hat er das geschafft? „Ich bin vor allem immer vor Ort gewesen, ich wollte für die Wählerinnen und Wähler greifbar sein, erlebbar“, sagt Mohrs. Das sei das Wichtigste: Nicht abgehoben daherkommen, nicht am VIP-Tisch sitzen beim Schützenfest, sondern bei den ganz normalen Leuten, mittendrin halt.

Und dann gab es ja noch Jodel. Mohrs klärt auf: „Jodel ist ein soziales Netzwerk, das vor allem von Studierenden genutzt wird. Eigentlich ist es anonym, aber ich habe mit den Betreibern vereinbart, das ich als Bundestagskandidat auf Jodel sichtbar sein darf und habe dort quasi eine Jodelsprechstunde eingerichtet.“ Mehr als 200 Fragen haben ihm die User ihn einer Stunde gestellt, der Erfolg war riesig.

Aber auch bei Facebook und Instagram war und ist Mohrs präsent. Lediglich Twitter hat er nicht berücksichtigt. „Das ist eher was für die Journalisten in Berlin, bei uns hier interessiert das kaum.“

Digitalpolitik ist sein Steckenpferd, dem will sich der Parlamentsnovize nun ebenso widmen wie der Wirtschaftspolitik. Eine der drängendsten Aufgaben ist für Mohrs eine bessere Infrastruktur. Das berührt auch sein anderes großes Herzensthema: Jugendpolitik. Damit machte er auch seine ersten politischen Erfahrungen: im Jugendhilfeausschuss auf Kommunalebene.

Er war Jugenddelegierter der UN-Generalversammlung und setzte sich im Vorstand des Europäischen Jugendforums für Jugendliche in ganz Europa ein. Für die Pfadfinder war er auch in Afrika ehrenamtlich aktiv. Mohrs: „Da ist mir besonders deutlich geworden, dass uns die Demokratie nicht geschenkt wird. Wir müssen sie uns immer wieder hart erarbeiten und verteidigen.“

Alexander Linden